Bischof Hanke: Gläubige sollen Kirche im Kleinen bauen

Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat die Gläubigen dazu aufgerufen, sich in Zeiten der zunehmenden Entchristlichung ein Beispiel an Missionaren zu nehmen. Die Säkularisierung in den westlichen Gesellschaften erfasse alle Formen des Kircheseins, sagte Hanke laut seiner Pressestelle am Samstag in Eichstätt. "Die Menschen sind ohne Gott ganz zufrieden, es geht im Leben auch ohne ihn." Die Folge: "Das Christentum schmilzt ab." Gläubige sollten als Reaktion nicht vergangenen Zeiten nachtrauern. Helfen könne vielmehr ein Blick auf die Missionsbewegung. Missionare bauten "Brunnen lebensspendenden Wassers". Die Menschen damals wie heute schöpften daraus die Frohe Botschaft Jesu, erklärte der Bischof. Darin entdeckten sie dann das Licht Christi in dieser Welt: "auf dem Antlitz des Nächsten, in den kleinen und großen Ereignissen des Lebens, in den Nöten, im eigenen Herzen, in seiner Kirche".
Hanke ermutigte die Gläubigen, "Kirche im Kleinen" zu bauen, etwa in geistlichen Weggemeinschaften oder in der Pflege des christlichen Brauchtums. Vor allem sollten sie als Türöffner für das Evangelium einladend für andere Menschen sein: "Einladende, liebenswürdige Menschen mit tiefer Verwurzelung im Glauben und in der Kirche ziehen andere Menschen an", sagte der Bischof. Hanke äußerte sich zum Hochfest der heiligen Walburga, der Eichstätter Diözesanpatronin (um 710-779). Walburga war die Schwester des ersten Bischofs von Eichstätt, des heiligen Willibald, sowie des heiligen Wunibald, des ersten Abtes des Klosters Heidenheim in Mittelfranken. 761 errichtete Walburga in Heidenheim zusätzlich zum bestehenden Männer-Konvent ein Frauenkloster. (KNA)