"Kriminelle Banden und Islamisten zerstören das Zusammenleben der Menschen"

Deutsche Bischöfe verurteilen Entführungen in Nigeria

Veröffentlicht am 09.03.2024 um 10:11 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Zwei Entführungen in den vergangenen Tagen sorgen über Nigeria hinaus für Entsetzen. Der Weltkirche-Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Bertram Meier, fordert angesichts der Gewalt ein Zusammenstehen von Muslimen und Christen.

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Mit Bestürzung hat der Augsburger Bischof Bertram Meier auf die Entführung von mehr als 200 Kindern aus einer Schule in Nigeria reagiert. "Schon seit mehreren Jahren zerstören kriminelle Banden und Islamisten mit solchen Entführungen das Zusammenleben der Menschen im Norden Nigerias", erklärte der für den interreligiösen Dialog in der katholischen Bischofskonferenz zuständige Bischof am Freitagabend in Bonn.

Die Verschleppung von mindestens 47 Frauen in Gamboru Ngala im Nordosten des Landes vor einer Woche zeige, dass besonders Frauen und Mädchen immer wieder zu Opfern würden, fügte er hinzu. "Nicht nur am Weltfrauentag müssen wir als Muslime und Christen gegen diese Gewalt zusammenstehen."

Bewaffnete Angreifer hatten im Nordwesten Nigerias mehr als 200 Schülerinnen und Schüler aus einer Grundschule in der Ortschaft Kuriga im Bundesstaat Kaduna entführt; manche Quellen sprechen sogar von fast 300 Entführten. Die Angreifer hätten kurz nach der Morgenversammlung die Schule umstellt und die Kinder mitgenommen, hieß es. Wer für die Entführungen verantwortlich ist, ist noch unklar. Im Norden Nigerias sind in den vergangenen Jahren Tausende Menschen entführt worden. Hauptverantwortlich ist die Terrorgruppe "Boko Haram". (KNA)

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