Bischof Bätzing mit Segenswünschen zum Ramadan – Aufruf zu Solidarität
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat im Namen der Bischöfe und der Gläubigen Segenswünsche zum muslimischen Fastenmonat Ramadan übermittelt. Er verwies auf die terminliche Überschneidung von Ramadan und christlicher Fastenzeit in diesem Jahr: "Es ist schön, dass wir – ungeachtet aller Unterschiede – zur gleichen Zeit im Fasten, Beten und Almosengeben Gottes Gnade erbitten", betonte der Limburger Bischof in einer am Samstag veröffentlichten Grußbotschaft. Der Ramadan beginnt an diesem Montag.
Angesichts von Anfeindungen sowohl gegen Muslime als auch gegen Juden rief Bätzing dazu auf, gemeinsam einen Weg der Geschwisterlichkeit zu beschreiten. "Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Juden in Deutschland auf die Solidarität von Christen und Muslimen zählen können, wann immer sie bedroht und angegriffen werden. Lassen Sie uns ebenso dafür eintreten, dass auch Muslime die Solidarität der Anderen erfahren, wann immer ihnen Hass und Hetze entgegenschlagen." Gemeinsames Fastenbrechen könne dazu beitragen, Freundschaften zu festigen, neue Perspektiven zu eröffnen und Trennendes zu überwinden.
Botschaft der Hoffnung nötig
In Zeiten eines dauerhaften Krisenmodus würden mehr denn je Botschaften gebraucht, die Menschen Anlass zu echter Hoffnung gäben, so Bätzing. "Alle Versuche extremistischer Kräfte, die Krisen unserer Zeit für eine Agenda der Menschenverachtung zu nutzen, müssen wir als religiöse Menschen mit großer Entschlossenheit zurückweisen." In dem Zusammenhang verwies er auf die jüngste Erklärung der katholischen Bischöfe gegen Rechtsextremismus und Rassismus. Sie solle auch "als Ermutigung für ein verstärktes interreligiöses Engagement gegen jede Form der Menschenfeindlichkeit" verstanden werden.
Bätzing erinnerte daran, dass die Auswirkungen des Gazakrieges als Reaktion auf das Hamas-Massaker in Israel auch in Deutschland zu spüren seien: Das Miteinander der Religionsgemeinschaften sei belastet. "Umso wichtiger ist es, dass wir im Dialog bleiben, das Leid des Anderen wahrnehmen, die Hoffnung auf Frieden nicht aufgeben." (KNA)