Vatikan-Bürgerin war 1983 im Alter von 15 Jahren spurlos verschwunden

Untersuchungsausschuss zum Fall Orlandi hat Arbeit aufgenommen

Veröffentlicht am 15.03.2024 um 09:16 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Vor mehr als 40 Jahren verschwand die Schülerin Emanuela Orlandi in Rom. Bis heute ist der Fall der Vatikan-Bürgerin in den Medien präsent. Jetzt tritt Italiens Parlament in Aktion.

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Die Untersuchungen von Italiens Parlament zum Entführungsfall Emanuela Orlandi sind gestartet. Am Donnerstag wählten die Mitglieder des Untersuchungsausschusses den Politiker Andrea De Priamo von der Partei Fratelli d'Italia zu ihrem Vorsitzenden, wie das Online-Portal Rai News berichtet. Der Ausschuss beschäftigt sich auch mit dem Fall Mirella Gregori. Beide Mädchen waren 1983 im Alter von 15 Jahren in Rom verschwunden.

De Priamo gehört dem italienischen Senat an. Dieser hatte im November als zweite Parlamentskammer der Einrichtung eines Untersuchungsausschusses zugestimmt. Vor allem das ungeklärte Verschwinden von Emanuela Orlandi, Tochter eines Vatikan-Angestellten, führt in Italien seit rund 40 Jahren zu immer neuen Spekulationen und Nachforschungen. Italiens Staatsanwaltschaft ermittelte mehrmals ergebnislos und stellte das Verfahren zuletzt 2015 ein.

2023 nahm Vatikan-Staatsanwalt Alessandro Diddi im Auftrag von Papst Franziskus neuerliche Ermittlungen auf und kündigte seine Kooperationsbereitschaft mit der italienischen Justiz an. Auch diese begann daraufhin erneut zu ermitteln. Kritiker des Untersuchungsausschusses bezweifeln, dass dieser zusätzlich etwas zur Wahrheitsfindung beitragen kann. (KNA)