GKP gegen Rechtsextremismus – für KI-Regeln

Die Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten (GKP) will sich abgrenzen von rechtsextremem Gedankengut und völkischem Nationalismus. Bei der Jahrestagung in Augsburg sprach sich der Verband außerdem für transparente und ethisch vertretbare Regeln im Umgang mit KI aus. Die Mitgliederversammlung verabschiedete am Samstag einen Vorschlag für eine mögliche Satzungsänderung, die aber erst 2025 konkret beschlossen werden kann. Dann könnte der Vorstand "einen Antrag auf Mitgliedschaft ablehnen oder ein Mitglied ausschließen, wenn es rassistische, fremdenfeindliche oder sonstige menschenrechtswidrige Auffassungen öffentlich kundgibt oder vertritt oder wenn es Organisationen und Parteien angehört oder unterstützt, die solche Auffassungen vertreten."
Die Theologin Johanna Rahner warnte bei der dreitägigen Konferenz vor einem Wiedererstarken fundamentalistischer und antidemokratischer Elemente in allen christlichen Konfessionen. Die Kirchen müssten sich entschieden positionieren gegen eine Tendenz in gewissen christlichen Kreisen zu einem "reaktionären und identitären Traditionalismus in einer Übereinstimmung mit politisch-reaktionären Positionen nationalistisch-populistischer Kräfte".
Ökumene als Schwerpunkt
Die GKP beschloss zudem, die Pariser Charta für KI und Journalismus zu unterstützen. Die definiert zehn ethische Kernprinzipien und propagiert unter anderem "eine klare und zuverlässige Unterscheidung zwischen Inhalten, die aus der physischen Erfassung der realen Welt stammen (etwa Fotos, Audio- und Videoaufnahmen), und solchen, die mit Hilfe von KI-Systemen erstellt oder erheblich verändert wurden".
Ein inhaltlicher Schwerpunkt der Tagung war die Ökumene, also das Miteinander von Katholiken, Protestanten, Orthodoxen und anderen Christen. Darüber diskutierten hochrangige Vertreter der Kirchen aus Deutschland, aber auch die ehemalige Erzbischöfin Antje Jackelen aus Schweden.

Joachim Frank wurde für eine vierte Amtszeit als Vorsitzender der Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten (GKP) wiedergewählt.
Augsburgs Bischof Bertram Meier rief dazu auf, die Krise der Kirchen auch als Chance zu begreifen. Glaubwürdig seien Christen aber nur, wenn sie sich auch zu ihren eigenen Unsicherheiten bekennen. Meier dankte allen Medienvertretern für die kritische Berichterstattung, denn nur diese könne den Kirchen auf ihrem Weg helfen und sie weiterbringen. Konstruktive Kritik sei wichtig beim immerwährenden Ringen um die Wahrheit.
Bei den turnusmäßigen Wahlen wurde der Großteil des GKP-Vorstands im Amt bestätigt. Joachim Frank (58), Chefkorrespondent des "Kölner Stadt-Anzeigers", wurde für eine vierte Amtszeit zum Vorsitzenden gewählt. Als stellvertretende Vorsitzende wurde Carolin Kronenburg (Caritas Münster) im Amt bestätigt. Zum zweiten Stellvertreter wurde Felix Neumann (katholisch.de) gewählt, der Nicole Stroth ablöst, die aber weiterhin als Beisitzerin im Vorstand tätig ist. In ihren Vorstandsämtern bestätigt wurden Claudia Auffenberg, Christian Klenk sowie als Geistlicher Beirat der Jesuitenpater Christof Wolf. Neu hinzu gewählt wurden Karin Wollschläger und Marc Lenzke.
Der Verband wurde 1948 gegründet als eine Art Schulterschluss der verbleibenden katholischen Publizisten nach NS-Zeit und Krieg. Mit ihren gut 550 Mitgliedern versteht sich die GKP als Netzwerk christlicher Menschen, die in allen Bereichen weltlicher und kirchlicher Medien arbeiten. Als Laienorganisation in der Kirche will sie Interessen ihrer Mitglieder in der kirchlichen und gesellschaftlichen Öffentlichkeit vertreten und Stellung beziehen. (KNA)