Neue Stelle schon bekannt

Nach Veto der Bischöfe: Annalena Müller verlässt "kath.ch"

Veröffentlicht am 19.03.2024 um 09:44 Uhr – Lesedauer: 

Zürich ‐ Bei "kath.ch" durfte Annalena Müller nicht Chefin werden: Die Bischöfe lehnten sie ab. Jetzt verlässt sie das Zürcher Katholische Medienzentrum. Die Journalistin wird Chefredakteurin in ihrer Wahlheimat – der kirchlichen Publizistik bleibt sie treu.

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Annalena Müller verlässt nach dem Veto der Bischofskonferenz gegen sie das Schweizer Portal "kath.ch" und wird neue Chefredakteurin des Berner Pfarrblatts. Die 41-jährige Journalistin übernimmt zum 1. Juli die publizistische Leitung der Kirchenzeitung für den deutschsprachigen Teil des Kantons Bern, teilte "kath.ch" am Dienstag mit. Bislang war sie Chefin vom Dienst des vom Katholischen Medienzentrum Zürich herausgegebenen Onlineportals. "Ich freue mich auf die neue Aufgabe und die Möglichkeit, im Herzen meiner Wahlheimat zu arbeiten", so Müller.

Den Angaben zufolge wählte der Vorstand des Pfarrblatts Müller am 5. März zur neuen Chefredakteurin. "Wir freuen uns, dass wir mit Annalena Müller eine ausgewiesene Fachperson mit einem grossen Erfahrungsschatz in kirchlichen Themen gefunden haben", sagte Blanca Burri, die Präsidentin des Trägervereins der Kirchenzeitung. Der bisherige Chefredakteur Andreas Krummenacher orientiert sich beruflich neu.

Vor zwei Wochen wurde bekannt, dass die Schweizer Bischöfe Müller das notwendige "Nihil obstat" für die Berufung als Direktorin des Medienzentrums Zürich verweigert haben. Zuvor war sie einstimmig vom Vorstand des Medienzentrums gewählt worden. Die Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten Deutschlands (GKP) zeigte sich erschrocken und verwundert über das Veto. "Wir bedauern dieses Veto und erklären uns solidarisch mit unserer Kollegin. Offenbar wünschen die Bischöfe keine unbequeme Journalistin, die ihre Aufgabe im systemimmanenten Spannungsfeld zwischen redaktioneller Unabhängigkeit und Loyalität gegenüber dem kirchlichen Arbeitgeber als ein wachsames, kritisches Gegenüber wahrnimmt", erklärte die GKP am Freitag. (fxn)