Italienischer Journalist hat neues Papst-Buch mitgeschrieben

Biograf: Um Franziskus zu verstehen, muss man Vergangenheit kennen

Veröffentlicht am 21.03.2024 um 11:14 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Der italienische Journalist Fabio Marchese Ragona hat die Autobiografie des Papstes mitgeschrieben. Er sagt: Wer Worte und Gesten des Papstes besser verstehen will, muss in die Vergangenheit schauen. Dadurch ließen sich Leitlinien erkennen.

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Der Co-Autor der Autobiografie von Papst Franziskus, der Journalist Fabio Marchese Ragona, sieht in der Lebensgeschichte des Kirchenoberhaupts einen Schlüssel für das Verständnis seiner Amtsführung. "Um ihn heute richtig verstehen zu können, müssen wir wissen, wer er war, bevor er Papst wurde", so Marchese Ragona gegenüber dem "Domradio" am Mittwoch. Er selbst habe durch die Arbeit an dem Buch viele Worte und Gesten des Papstes besser einordnen können.

So komme seine Aufmerksamkeit für Migranten daher, dass sein Vater selbst Migrant war, "dass seine Großeltern aus Italien nach Argentinien eingewandert waren", erklärte Marchese Ragona. Gleiches gelte für sein Augenmerk auf die Armut: "Auch deshalb, weil er in einem Umfeld aufgewachsen ist, das ganz sicher nicht von Reichtum geprägt war. Auch deshalb, weil er als Priester und als Bischof engen Kontakt mit Armen pflegte."

Gespräche als Quelle

Das Buch "Leben. Meine Geschichte in der Geschichte" ist am 19. März erschienen und in mehreren Sprachen erhältlich. Es entstand laut Marchese Ragona durch Gespräche, Telefonate und E-Mails mit Papst Franziskus. Dieser habe dann jedes Kapitel Korrektur gelesen. Dabei sei er sehr penibel vorgegangen. So habe er etwa korrigiert, dass er das Bild der Maria Knotenlöserin in Augsburg niemals selbst gesehen, sondern durch Abbildungen in Argentinien kennengelernt habe. Die Arbeit mit dem Pontifex bezeichnet er als "wunderbare Erfahrung". Besonders seine Bescheidenheit, Menschlichkeit und Demut habe ihn beeindruckt. "Sein Interesse am Menschen hat keine Grenzen."

Zudem habe er Franziskus bei seiner Arbeit als "überaus enthusiastisch und interessiert" erlebt. Er habe noch viel vor, etwa den nächsten Weltjugendtag und die kommende Etappe der Weltsynode. Eine Art Testament sei das Buch also nicht. "Ich sehe, dass er noch so viel zu tun und zu sagen hat, und ich wünsche ihm, dass Gott ihm noch viel Zeit dafür schenkt." (cph)