Papst Franziskus nahm vor zehn Jahren Amtsverzicht an

Bistumssprecher: Tebartz-van Elst war seit Rücktritt nicht in Limburg

Veröffentlicht am 26.03.2024 um 11:26 Uhr – Lesedauer: 

Köln/Limburg ‐ Wegen des Skandals um die Kosten des Bischofshauses geriet der frühere Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ins öffentliche Kreuzfeuer. Vor zehn Jahren nahm Papst Franziskus sein Rücktrittsgesuch an. Der Bistumssprecher blickt zurück.

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Zehn Jahre nach dem Rücktritt von Franz-Peter Tebartz-van Elst als Bischof von Limburg gibt es laut Bistumssprecher Stephan Schnelle nach wie vor keinen offiziellen Kontakt zwischen ihm und der Diözese. Tebartz-van Elst sei seither noch nicht in Limburg gewesen, sagte Schnelle dem "Domradio" (Dienstag). Hin und wieder habe es zwar Begegnungen zwischen ihm und seinem Nachfolger Georg Bätzing gegeben, vor allem wenn Bätzing in Rom sei. Es gebe auch Gläubige aus dem Bistum Limburg, die sich mit ihm in Rom träfen. "Aber dass er am Leben des Bistums oder an Feierlichkeiten teilnimmt, ist nicht der Fall."

Am 26. März 2014 hatte Papst Franziskus den Amtsverzicht des damaligen Limburger Bischofs angenommen. Vorausgegangen war ein monatelanger Skandal über ausufernde Kosten für das neue Limburger Bischofshaus. Mitarbeiter des Bistums hatten zudem über eine schlechte Arbeitsatmosphäre unter starkem Druck geklagt. Am 5. Dezember 2014 ernannte Papst Franziskus Tebartz-van Elst zum Delegaten im Päpstlichen Rat für die Neuevangelisierung mit Zuständigkeit für die Katechese. 2022 wurde dieser Rat im Zuge der Kurienreform in Dikasterium für die Evangelisierung eingegliedert. Aufgrund seiner Tätigkeit an der Kurie lebt Tebartz-van Elst seit einigen Jahren in Rom.

Die Entscheidung des Papstes, Tebartz-van Elsts Rücktritt anzunehmen, war laut Schnelle eine Überraschung. "Viel Vorlauf gab es da nicht. Das war dann wie ein Paukenschlag, der sich auch sehr schnell verbreitet hat." Aus den damaligen Vorfällen habe die Diözese Limburg Lehren gezogen. "Beratung und Entscheidung läuft bei uns heute anders", so der Bistumssprecher. Amt und Aufsicht sowie Vermögensangelegenheiten seien weitestgehend voneinander getrennt worden. "Wir haben mehr externe Kontrolle eingebaut und unsere Finanzen komplett offengelegt." Auch andere Diözesen hätten daraus gelernt und legten nun ihre Finanzen offen. "Das wäre so schnell nicht gekommen, wenn es nicht die Geschichte in Limburg gegeben hätte." (mal)