Deutsches Reformprojekt soll fortgesetzt werden

DBK und ZdK beauftragen Arbeitsgruppen für Synodalen Weg

Veröffentlicht am 28.03.2024 um 12:52 Uhr – Lesedauer: 

Bonn/Berlin ‐ Nach einem Streit mit dem Vatikan über den Synodalen Ausschuss haben die deutschen Bischöfe und das ZdK nun Arbeitsgruppen beauftragt. Die sollen sich wichtigen überdiözesanen Themen widmen.

  • Teilen:

Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) haben Arbeitsgruppen damit beauftragt, die Arbeit des Synodalen Weges fortzusetzen. Wie DBK und ZdK am Donnerstag mitteilten, sollen die Gruppen Aufgaben des Synodalen Weges aufgreifen, die die überdiözesane Ebene betreffen. Vier Gruppen seien nun eingerichtet, eine fünfte befände sich im Aufbau und eine sechste habe ihre Arbeit mit Erarbeitung der Satzung für den Synodalen Ausschuss im vergangenen Jahr beendet. Der entsprechende Beschluss sei von der Gemeinsamen Konferenz aus Mitgliedern von DBK und ZdK gefasst worden.

Eine Arbeitsgruppe befasse sich mit dem "Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt", so die Mitteilung. Eine weitere mit Priestern, die aufgrund einer Partnerschaft aus dem Amt scheiden. Eine dritte Gruppe widme sich der Frage nach "Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche" und eine vierte arbeite an "Segnungen für Paare, die sich lieben". Die Gruppe "Einbeziehung der Gläubigen in die Bestellung des Diözesanbischofs" sei personell noch nicht vollständig besetzt, so DBK und ZdK.

Sechste Arbeitsgruppe hat Arbeit bereits beendet

Bereits im September 2023 habe die sechste Arbeitsgruppe ihren Auftrag erfüllt, Entwürfe für die Satzung und die Geschäftsordnung des Synodalen Ausschusses zu erarbeiten, heißt es in der Mitteilung. Der Synodale Ausschuss ist ein Ergebnis des 2019 von Bischöfen und Laien gestarteten Synodalen Wegs zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland. Er soll den ursprünglichen Planungen zufolge unter anderem die Einrichtung eines Synodalen Rates vorbereiten, in dem Bischöfe und Laien gemeinsam über wichtige innerkirchliche Fragen in Deutschland beraten und beschließen sollen. 

Der Vatikan hatte das Vorhaben mehrfach abgelehnt, weil er darin eine mögliche Verletzung des Kirchenrechts und der hierarchischen Ordnung der Kirche erkannte, in der die Bischöfe und der Papst die letzte Verantwortung haben. Der Synodale Ausschuss hat sich bislang einmal getroffen, um sich über seine Arbeitsweise zu verständigen. Im Vorfeld der DBK-Frühjahrvollversammlung stoppte der Vatikan die Abstimmung der Bischöfe über die Satzung des Gremiums. Bei einem Treffen am vergangenen Freitag verständigten sich DBK und Vatikan auf enge Abstimmung der weiteren Schritte. Dabei sicherten die Bischöfe zu, dass neu entwickelte "Formen der Synodalität" dem Heiligen Stuhl zur Approbation vorgelegt werden. Der Synodale Ausschuss soll im Juni ohne Satzung dennoch tagen. (ben)

Arbeitsgruppen und Mitglieder

Arbeitsgruppe "Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt"

Geschäftsführung: Dr. Andreas Heek, Leiter der Arbeitsstelle Männerseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz.  

Mitglieder: Dr. Hans-Gerd Angel, Michael Brinkschröder, Prof. Dr. Stephan Goertz, Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins, Ruth Huber, Mara Klein, Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl und Weihbischof Ludger Schepers.

Arbeitsgruppe "Priester/Umgang mit suspendierten Priestern"

Geschäftsführung: Charlotte Dietrich, Referentin im ZdK. 

Mitglieder: Stephan Buttgereit, Martin Gebhardt, Dr. Markus Güttler, P. Simon Hacker OP, Michaela Labudda, Dr. Matthias Leineweber, Monika Rohfleisch und Pfarrer Jochen Thull.

Arbeitsgruppe "Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche"

Geschäftsführung: Marie Raßmann, Referentin im ZdK.

Mitglieder: Dr. Katrin Brockmöller, Prof. Dr. Margit Eckholt, Zuzanna Flisowska-Caridi, Lisa Holzer, Bischof Dr. Peter Kohlgraf, Prof. Dr. Dorothea Sattler, Sr. Prof. Dr. Birgit Weiler MMS und Prof. Dr. Agnes Wuckelt.

Arbeitsgruppe "Segnungen für Paare, die sich lieben"

Geschäftsführung: Claudia Abmeier, Referentin im ZdK.

Mitglieder: Bischof Dr. Stephan Ackermann, Stefan Diefenbach, Dr. Andreas Heek, Ulrich Hoffmann, Prof. Dr. Benedikt Kranemann, Dr. Martina Kreidler-Kos, Ulrike Laux, Birgit Mock und Dr. Nicole Stockhoff.