Priester ist für scharfe Äußerungen bekannt

Nach Kritik an Papst Franziskus: Ukrainer-Seelsorger verliert Posten

Veröffentlicht am 01.04.2024 um 14:09 Uhr – Lesedauer: 

Zürich ‐ Nazar Zatorskyy war bislang Seelsorger der Ukrainer in der Schweiz – und nahm angesichts des Kriegs kein Blatt vor den Mund: Dem Papst warf der Priester vor, russische Propaganda zu verbreiten. Sein Bischof zog nun die Notbremse.

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Nazar Zatorskyy (45), ukrainischer Priester in der Schweiz, ist nach Kritik an Papst Franziskus von seinem Posten als Ukrainer-Seelsorge im Land abgezogen worden. Wie die Zeitung "SonntagsBlick" berichtet, entzog ihm sein zuständiger Bischof Hlib Lonchyna die Aufgabe des bischöflichen Beauftragten für die Schweiz. Dort leben seit dem russischen Angriffskrieg viele ukrainische Flüchtlinge.

Zatorskyy ist für scharfe verbale Äußerungen bekannt. So verglich er Wladimir Putin mit Adolf Hitler und kritisierte die Schweizer Neutralität ebenso wie die Zurückhaltung des Papstes, Moskau zu kritisieren. Als Papst Franziskus in einem Interview des Tessiner Fernsehens von einem Hissen der weißen Flagge sprach und die Ukraine aufforderte, Mut zu Verhandlungen zu haben, warf Zatorskyy Franziskus vor, russische Propaganda zu verbreiten.

Als Priester darf Zatorskyy aber weiter Gottesdienste feiern. Dem "SonntagsBlick" sagte er: "Ich lasse mir nicht den Mund verbieten und werde weiterhin für die Freiheit der Ukraine kämpfen." (KNA)