Von Benedikt XVI. gewarnt: Papst Franziskus berichtet von Verschwörung
Von einer Verschwörung in der vatikanischen Kurie hat Papst Franziskus in einem neuen Interview-Buch berichtet. In dem spanischen Buch "El sucesor" (Der Nachfolger), das am Mittwoch in Barcelona erscheint, spricht der Papst über die Dokumente, die ihm sein Vorgänger Benedikt XVI. am 23. März 2013 in Castel Gandolfo überreichte. Das Material hatten seinerzeit die Kardinäle Julian Herranz, Jozef Tomko und Salvatore de Giorgi im Auftrag von Benedikt zusammengestellt.
Laut Franziskus wurde damals eine Verschwörung aufgedeckt, zu der vor allem Männer "aus der zweiten Reihe" gehörten. Unter anderem habe sich die Verschwörung gegen den späteren Kardinal Pietro Parolin gerichtet. Die Verschwörer hätten verhindern wollen, dass Parolin anstelle von Kardinal Tarcisio Bertone neuer Kardinalstaatssekretär wurde. Dieses Amt hat Parolin seit Oktober 2013 inne.
Kurien-Funktionäre beteiligt
Der Papst führte aus, dass einige Kurien-Funktionäre an dem Komplott beteiligt gewesen seien. Benedikt XVI. habe schon in einer Amtszeit (2005-2013) einige von ihnen versetzt und seinem Nachfolger empfohlen, weitere Umbesetzungen aus diesem Grund vorzunehmen. Mit einigem zeitlichen Abstand habe er dies dann auch getan. Namen und Funktionen der Betroffenen nennt Franziskus nicht.
In dem Buch berichtet Franziskus zudem, dass er bereits beim Konklave 2005 ein Drittel aller wahlberechtigten Kardinäle auf sich vereint habe. Realistische Chancen auf das Papstamt habe er jedoch nicht gehabt: Er sei nur benutzt worden, weil einige die Wahl Joseph Ratzingers zum Papst verhindern wollten, so Franziskus. (cph/KNA)