Standpunkt

Christen können der Welt die dringende Hoffnung geben

Veröffentlicht am 04.04.2024 um 00:01 Uhr – Von Ulrich Waschki – Lesedauer: 

Bonn ‐ Ostern ist ein Auftrag an Christinnen und Christen, Hoffnung zu verbreiten, kommentiert Ulrich Waschki. Gerade in einer Zeit, die nicht zur Feier des Osterfestes passen will, müssten die Nachfolger Christi die ersten Schritte gehen.

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Gestern hat an dieser Stelle Pater Stefan Kiechle gefragt, was wir Christen Atheisten zu entgegen haben. Zurecht schreibt er von einem Patt zwischen Gläubigen und Ungläubigen, weil sich die Existenz Gottes nicht beweisen lässt, genauso aber auch seine Nicht-Existenz. Diese Frage muss offen bleiben. Und dennoch können wir Christen dieser Gesellschaft etwas anbieten.

Wir befinden uns mitten in der Osteroktav, in der wir die Osterfreude feiern. Eine Freude, die so gar nicht zur Weltlage passen will. Noch immer tobt der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, in Gaza sterben Menschen durch den israelischen Gegenschlag nach dem mörderischen Angriff der Hamas, der Klimawandel bedroht die Erde und in den USA könnte in diesem Jahr Donald Trump erneut Präsident werden. Es sind keine guten Zeiten, in denen wir leben.

Und gerade dann kann Ostern Hoffnung geben. Zu Ostern feiern wir, dass Jesus auferstanden ist. Der Tod ist nicht das Ende. Diese Zusage gibt Kraft. Unzählige Menschen bezeugen das seit 2.000 Jahren. Auch heute. Menschen, die trotz schwerer Krankheit ihren Lebensmut nicht verlieren; Gläubige in der Ukraine, die aus der frohen Botschaft Zuversicht schöpfen; Menschen, die aus christlichem Geist die Welt verändern. Gerade habe ich über christliche Kämpfer in der Zeit der Apartheid in Südafrika gelesen. Und über Märtyrer wie Dietrich Bonhoeffer, der sich in der Todeszelle "von guten Mächten wunderbar geborgen" wusste.

Wir Christen können dieser Welt Hoffnung geben, die sie so dringend braucht. Das ist kein platter Optimismus und keine Botschaft des eitel Sonnenschein. Der auferstandene Christus hat sich mit seinen Wundmalen gezeigt. Am kommenden Sonntag hören wir, wie Thomas Jesus daran erkennt. Die Narben bleiben – trotz Auferstehung. Es ist nicht alles vergessen oder gar rückgängig gemacht worden. Das Leben bekommt aber eine neue Perspektive.

Diese Botschaft ist der Auftrag an uns Christinnen und Christen, Hoffnung zu verbreiten, um die Welt ein Stück besser zu machen. Wir müssen – und können – sie nicht alleine retten. Aber wir können anfangen. Im Kleinen. Im eigenen Leben, in der Familie, am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft, im Gemeinwesen. Indem wir Menschen helfen, in praktischen und seelischen Nöten, ihnen beistehen und die Hand reichen, indem wir uns engagieren und so zu Botschaftern der Hoffnung werden.

Von Ulrich Waschki

Der Autor

Ulrich Waschki ist Geschäftsführer und Chefredakteur der Verlagsgruppe Bistumspresse.

Hinweis

Der Standpunkt spiegelt ausschließlich die Meinung der jeweiligen Autorin bzw. des Autors wider.