Nur kinderfreundlich oder freundlich zu Kindern und Eltern?
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Jetzt ist es amtlich: Nirgendwo in der Welt werden weniger Kinder pro 1.000 Einwohner geboren als in Deutschland. Das Entsetzen außerhalb wie innerhalb der Kirche hält sich aber in Grenzen. Denn die Nachricht ist nicht wirklich neu und Ratlosigkeit ist die Haltung der Stunde. Denn: Milliardenschwere familienpolitische Investitionen haben ebensowenig "gefruchtet" wie wohlmeinende kirchliche Appelle oder gar der Kampf gegen gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften, der gerne für eine Rettungsmaßnahme der "traditionellen" Familie gehalten werden.
Doch statt den nicht immer idealen Traditionen nachzutrauern, könnten die Kirchen als größte Arbeitgeber im Land markante Unterstützungsmaßnahmen alltäglich umsetzen, die das Klima für Kinder in den verschiedensten Aggregatzuständen von Familie nachhaltig verbessern würden.
Deshalb anbei ein kleiner Fragenkatalog für Führungskräfte in der Kirche mit pastoraler und Personalverantwortung wie mich - schön, wenn man alles mit "Ja" beantworten kann.
- Zahlen wir in allen Berufsgruppen Löhne, die nicht beide Elternteile in die volle Berufstätigkeit zwingen?
- Ermöglichen wir unbürokratisch Teilzeitarbeit und Elternzeit auch für verheiratete Männer in Führungspositionen?
- Können unsere MitarbeiterInnen guten Gewissens zu Hause bleiben, wenn eines der Kinder krank ist?
- Ermöglichen wir Alleinerziehenden und damit auch geschiedenen Elternteilen eine störungsfreie Entwicklung ihrer Karriere?
- Kümmern wir uns um arbeitsplatznahe Möglichkeiten der Kinderbetreuung?
- Ermöglichen wir Eltern nach einer Kinderphase problemlos den Neu- oder Wiedereinstieg ins Berufsleben?
- Betreiben wir Kinder- und Jugendarbeit in unseren Gemeinden mit größtem Engangement auch jenseits billiger Rekrutierungsabsichten?
- Haben wir jungen Müttern und Vätern mehr zu bieten als die Mitarbeit im Vorbereitungsteam für Kindergottesdienste?
- Ist für uns das Betreiben von kirchlichen Schulen, Horten und Kindertagesstätten dauerhaft ein zentraler Auftrag unseres Handelns?