Kritiker sprachen von moralischem Verfall in der Diözese

Nach angeblicher Sexparty: Neuer Bischof für polnisches Krisen-Bistum

Veröffentlicht am 23.04.2024 um 12:49 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Nach einer angeblichen Sexparty eines Priesters in seinem Bistum ist der polnische Bischof Grzegorz Kaszak zurückgetreten. Nun kann die Diözese in die Zukunft schauen: Papst Franziskus hat einen Nachfolger ernannt.

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Nach Skandalen und einem Bischofsrücktritt bekommt das polnische Bistum Sosnowiec eine neue Leitung: Papst Franziskus ernannte den bisherigen Weihbischof in Tarnow, Artur Wazny (57), zum neuen Bischof von Sosnowiec, wie das vatikanische Presseamt (Dienstag) mitteilte. Wazny folgt auf Grzegorz Kaszak (59), der im Oktober nach mehreren Skandalen in seinem Bistum von seinem Amt zurückgetreten war. Einen Grund für den Schritt nannte der Vatikan damals nicht.

Kaszak leitete die südpolnische Diözese seit 2009. Medienberichten zufolge beschuldigten 2010 mehrere Priesteranwärter den Rektor des örtlichen Seminars, sie sexuell missbraucht zu haben. Das Seminar wurde später geschlossen.

Im September 2023 folgte ein weiterer Vorfall: Bei einer angeblichen Sexparty eines homosexuellen Priesters soll ein Callboy nach der Einnahme von Potenzmitteln ohnmächtig geworden sein. Der Geistliche soll Medien zufolge den alarmierten Sanitätern den Zutritt zu seiner Wohnung verwehrt habe; daraufhin hätten diese die Polizei gerufen. Kritiker sprachen von einem moralischen Verfall in der Diözese, den sie auch dem Bischof anlasteten. (KNA)