"Das Christentum wird heute zwar nicht geleugnet, aber..."

Alterzbischof Schick warnt vor Ausbreitung des Neuheidentums

Veröffentlicht am 26.04.2024 um 13:11 Uhr – Lesedauer: 

Bamberg/Wolfsberg ‐ Nationalismen und Populismen, Individualismus und narzisstische Eigeninteressen: Darin sieht der frühere Bamberger Erzbischof Ludwig Schick eine Gefahr. Er hat aber auch einen Vorschlag, was es stattdessen bräuchte.

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Der emeritierte Bamberger Erzbischof Ludwig Schick (74) warnt vor einer Ausbreitung des Neuheidentums. Heidentum sei gekennzeichnet durch persönliche Götzen und Hausgötter, durch Vergötzung der eigenen Nation oder Ethnie, sagte Schick laut Mitteilung des Erzbistums Bamberg bei einem Gottesdienst im österreichischen Wolfsberg am Donnerstag. Der Ort hatte wie viele andere Teile des heutigen Kärnten lange zum früheren Bistum Bamberg gehört.

"Das Christentum wird heute zwar nicht geleugnet, aber vergessen, Nationalismen und Populismen, Individualismus und narzisstische Eigeninteressen feiern neue Urständ", kritisierte Schick, der das Erzbistum Bamberg bis Ende 2022 geleitet hatte. Es brauche die Impulse des Evangeliums für ein Menschenbild, das die Menschenwürde und die Menschenrechte aller anerkenne, und für die Bewahrung der Schöpfung sowie ein friedliches und solidarisches Miteinander der Völker und Nationen. Bei allem Negativen in der Geschichte seit Christi Geburt sei festzuhalten, dass Jesus Christus sowie die Werte des Evangeliums viel Gutes für die Menschen bewirkt hätten. (KNA)