Donum vitae hat mehr Leben gerettet als alle Lebensmärsche zusammen!
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"Da entwickelt sich ein Mensch, und den muss man schützen", sagt Rita Waschbüsch. Sie war Präsidentin des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK), CDU-Politikerin und Sozialministerin – und sie war und bleibt zusammen mit anderen die Gründerin von "Donum vitae".
"Donum vitae" ist in gewisser Weise der größte Erfolg des deutschen Laienkatholizismus seit 75 Jahren. Gegen den Willen von Bischöfen und Papst haben sich Katholikinnen für den Schutz des ungeborenen Lebens eingesetzt. Sie haben ein Beratungsangebot innerhalb des staatlichen Systems aufgebaut, das konkret gewiss mehr Abtreibungen verhindert hat als alle Märsche für das Leben zusammen.
"Sie ist keine radikale Abtreibungsgegnerin. Aber sie ist auch keine, die sagt: Ein Recht des ungeborenen Kindes gibt es nicht", schreibt "Christ&Welt" über Waschbüsch. Es ist genau diese abwägende Haltung, die inzwischen in der politischen und auch innerkirchlichen Debatte oft fehlt. Und es ist eine Position, die in der Ampel-Regierung ihren Gegner hat.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) will den Paragrafen 218 abschaffen und damit die Pflichtberatung, die der Gründungsimpuls von "Donum vitae" ist. "Es geht um das Menschenrecht auf reproduktive Selbstbestimmung und um das Recht, über den eigenen Körper zu entscheiden", schreibt Paus auf "X" (Twitter). Waschbüsch hält dagegen: "Die Frage der Selbstbestimmung ist ein vorgeschobenes Argument." Viele Schwangere seien in einer Notlage, die Beratung sei ein schwerer Weg, für den sie hinterher oft dankbar seien. Deswegen sei die Pflicht zur Schwangerschaftskonfliktberatung richtig.
"Donum vitae" feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Beim Festakt am 31. Mai in Erfurt spricht unter anderen Ministerin Lisa Paus. Die Festrede hält Bettina Limperg, Präsidentin des Bundesgerichtshofes, frühere evangelische Präsidentin des ökumenischen Kirchentags. Das geistliche Wort spricht Anne Gidion, Bevollmächtigte des Rates der EKD. Wer auf der Rednerliste namentlich bislang fehlt: Rita Waschbüsch.
Der Autor
Volker Resing leitet das Ressort "Berliner Republik" beim Magazin "Cicero".
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Der Standpunkt spiegelt ausschließlich die Meinung der jeweiligen Autorin bzw. des Autors wider.