Regierung plant Liberalisierung der Regelungen

Polens Bischöfe pochen auf strenge Abtreibungsgesetze

Veröffentlicht am 10.05.2024 um 11:54 Uhr – Lesedauer: 

Warschau ‐ Polens Regierung strebt eine weitgehende Erlaubnis von Abtreibungen an. Die Kirche des Landes läuft gegen diese Pläne Sturm: Die Bischöfe haben nun erneut ihre Position bekräftigt und sprechen von "Mord".

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Die Bischöfe in Polen protestieren gegen die von der Regierung betriebene Liberalisierung von Abtreibungen. Diese seien "Mord an Kindern im Mutterleib", hieß es in einer Erklärung des Ständigen Rats der Bischofskonferenz zum Kirchenfest Christi Himmelfahrt (Donnerstag). Die Bischöfe bekräftigten darin ihre ablehnende Haltung gegenüber der Legalisierung von Abtreibungen.

Auch Papst Franziskus habe mit dem jüngsten Dokument "Dignitas infinita" über die Menschenwürde die Abtreibung klar verurteilt, betonen die Bischöfe. Kritik äußern sie an der Umschreibung als "Schwangerschaftsabbruch", verwische dieser Begriff doch die Schwere der Abtreibung und spiele sie herunter. "Keine Worte haben die Macht, die Realität zu ändern: Abtreibung ist die absichtliche und direkte Beseitigung eines menschlichen Wesens in der Anfangsphase seiner Existenz, die sich von der Empfängnis bis zur Geburt erstreckt, mit welchen Mitteln auch immer", so die Bischöfe.

Das Kommunique schließt mit einem Blick auf den von Papst Franziskus ausgerufenen Weltkindertag, mit dem die Würde von Kindern und ihres Rechts auf Leben anerkannt und gefördert werden soll. Alle Gläubigen sollten für jene Kinder beten, "die nie das Licht der Welt erblicken durften". Zudem gelte es, das Engagement für alle Menschenrechte, insbesondere für den Schutz des Lebens, von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod, zu stärken. (KNA)