"Werbung für Waffenfirmen hat in Stadien nichts zu suchen"

Kirche kritisiert Rheinmetall-Deal von Borussia Dortmund

Veröffentlicht am 29.05.2024 um 17:44 Uhr – Lesedauer: 

Dortmund/Hannover ‐ Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund geht eine Partnerschaft mit dem deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall ein. Das sorgt nicht nur bei vielen Fans für Wut. Auch die evangelische Kirche zeigt sich über den Deal entsetzt.

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Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) kritisiert die Werbepartnerschaft des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund (BVB) mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall. "Werbung für Waffenfirmen hat in Stadien nichts zu suchen", erklärte der Sportbeauftragte der Kirche, der rheinische Präses Thorsten Latzel, am Mittwoch in Hannover. Die Aktion diene allein militär-ökonomischen Zielen. "Das ist keine Aufgabe des Fußballs."

Der Fußballverein hatte am Mittwoch bekanntgegeben, dass er für drei Jahre eine Werbepartnerschaft mit Rheinmetall eingeht. "Sicherheit und Verteidigung sind elementare Eckpfeiler unserer Demokratie", begründete BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Sie zu schützen sei eine "neue Normalität", mit der man sich auseinandersetzen müsse. Viele Fans zeigten sich enttäuscht und wütend.

Latzel: Gezielte kommunikative Grenzüberschreitung

Latzel nannte die Partnerschaft "eine gezielte kommunikative Grenzüberschreitung". Es sei eines, die Ukraine angesichts des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieges zu unterstützen und Europas Verteidigungsfähigkeit zu stärken. "Es ist etwas anderes, für Waffenfirmen zu werben und Kriege und Waffen zu "normalisieren"." Militärische Gewalt und Waffen könnten immer nur ein letztes Mittel sein, um schlimmere Gewalt einzudämmen. "Sie sind nicht "normal" und dürfen es niemals werden.

Gerade bei internationalen Sportturnieren gehe es um eine Form friedlicher Völkerverständigung, so der Sportbeauftragte weiter. Dies sei ganz im Sinne des Olympischen Friedens, während dessen kriegerische Aktivitäten ruhten. "Dem widerspricht es, für die Herstellung von Waffen zu werben." (KNA)