Feige lobt "ökumenischen" Katholikentag – äußert aber auch Kritik
Magdeburgs Bischof Gerhard Feige hat insgesamt ein positives Fazit des am Sonntag zu Ende gegangenen Katholikentags in Erfurt gezogen. Er sei die ganze Zeit dabei gewesen und habe "eine sehr gute Stimmung erlebt", sagte Feige in einem am Montag auf der Internetseite seines Bistums veröffentlichten Interview. Und weiter: "Auch wenn man sich noch mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewünscht hätte, haben mich diese Tage doch sehr bereichert und ermutigt."
Die Entwicklungen, die Kirche und Gesellschaft herausforderten, hätten in Erfurt konstruktiv erörtert werden können. "Wir haben aber nicht nur problematisiert, sondern konnten auch miteinander beten, feiern und uns vergnügen", so der Bischof. Besonders habe ihn gefreut, dass der Katholikentag deutlich ökumenisch gewesen sei – "sicher ein ostdeutsches Markenzeichen und hoffentlich ein anregender Wegweiser für kommende Kirchen- und Katholikentage in anderen Regionen". Feige ist in der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) Vorsitzender der Ökumenekommission und damit intensiv mit den Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und den anderen christlichen Kirchen in Deutschland befasst.
Kritik äußerte der 72-Jährige jedoch an der "etwas anderen Art", mit der am Vormittag des Fronleichnamsfestes Gottesdienst gefeiert worden sei: "Für das Fernsehen wahrscheinlich optisch gut gelungen, für die auf dem Domplatz unmittelbar Mitfeiernden aber zu karg und nicht unbedingt erhebend." Zum Hochfest Fronleichnam war am Donnerstagvormittag bei regnerischem Wetter auf dem Erfurter Domplatz ein Wortgottesdienst gefeiert worden. Da Fronleichnam in Thüringen kein staatlicher Feiertag ist, findet dort an diesem Tag in der Regel erst am Abend eine Eucharistiefeier statt. Vereinzelt war diese Tradition im Vorfeld mit Blick auf den Katholikentag kritisiert worden. (stz)