Generalvikar Assmann nimmt Stellung

Erzbistum Köln bedauert Rückzug von Kuratoriumsmitgliedern

Veröffentlicht am 10.06.2024 um 12:46 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Fünf Mitglieder haben angekündigt, aus Protest das Kuratorium des Katholisch-Sozialen Instituts im Erzbistum Köln zu verlassen. Der Generalvikar reagiert mit Bedauern – und ruft zur Rückkehr zu einem guten Dialog auf.

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Das Erzbistum Köln bedauert den Rückzug von fünf Experten aus dem Kuratorium des Katholisch-Sozialen Instituts (KSI) in Siegburg. Sie haben aus Protest ihr Mandat zurückgegeben mit der Begründung, das Kuratorium werde bei der Wiederbesetzung des Direktorenpostens für die bistumseigene Erwachsenenbildungsstätte seit Monaten im Unklaren gelassen. Auf unterstützende Beratung sei keine Reaktion erfolgt. "Ich bedauere den Rücktritt der fünf Kuratoriumsmitglieder außerordentlich, da die inhaltliche Arbeit des Kuratoriums für das KSI von größtem Wert ist", erklärte der Kölner Generalvikar Guido Assmann am Montag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Laut Assmann wurden am Jahresanfang gemeinsam mit dem Vorstand des Kuratoriums Kriterien für eine gute Besetzung der Direktorenstelle erarbeitet. Diese hätten Berücksichtigung gefunden, um geeignete Persönlichkeiten für die Nachfolge des im Spätsommer ausscheidenden Direktors Ralph Bergold zu prüfen. Wie seit langem zugesagt, werde er im Vorfeld der kommenden Sitzung ein schriftliches Update auch zu den Fortschritten im Auswahlprozess geben, so Assmann. "Wir streben an, den neuen Direktor des KSI nach Abschluss des Verfahrens noch vor den Sommerferien bekanntzugeben. Ich würde mich freuen, wenn wir gemeinsam trotz dieser Konfliktsituation zu einer guten Form des Dialogs zurückkehren würden."

Steht schon ein neuer Direktor fest?

Am Wochenende war ein Brief bekannt geworden, in dem der Politikwissenschaftler Volker Kronenberg, der Theologe Jochen Sautermeister, der Philosoph Armin Wildfeuer, Martin Thome vom Bundesforschungsministerium sowie die frühere Hauptabteilungsleiterin Schule/Hochschule des Erzbistums, Bernadette Schwarz-Boenneke, ihren Austritt aus dem mit 30 Mitgliedern besetzten Kuratorium erklären. Sie werfen dem Erzbistum ein intransparentes Vorgehen vor. "Ob es überhaupt eine Stellenausschreibung gibt oder die Stelle ohne Ausschreibung besetzt wird (oder schon längst besetzt wurde), ist bislang nicht kommuniziert worden", heißt es in dem der KNA vorliegenden Schreiben. Sautermeister, Schwarz-Boenneke und Thome gehörten bislang auch zu den acht Vorstandsmitgliedern des Kuratoriums, das unter anderem für die Programmgestaltung des KSI in Siegburg zuständig ist.

Der "Kölner Stadt-Anzeiger", der über den Vorgang zuerst berichtete, zitiert Gerüchte, wonach der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sich bereits auf einen Nachfolger festgelegt habe. Er solle aus dem Bereich der von ihm vorangetriebenen umstrittenen Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) kommen. – Das KSI wurde 1947 gegründet. Schwerpunkte sind die Themen Arbeitnehmerbildung und Medienkompetenz. Über Jahrzehnte war das KSI in Bad Honnef angesiedelt, bevor es 2017 in der modernisierten und erweiterten ehemaligen Benediktinerabtei auf dem Michaelsberg in Siegburg unterkam. (KNA)