Finanzaufsicht im Vatikan findet nur wenige Unregelmäßigkeiten
Die vatikanische Finanzaufsichtsbehörde ASIF hat am Montag ihren Jahresbericht für 2023 im Internet veröffentlicht. Demnach wurden im Berichtsjahr 123 "verdächtige Aktivitäten" überprüft, 118 davon wurden über die Vatikanbank IOR abgewickelt. In lediglich 11 Fällen informierte die ASIF die vatikanische Staatsanwaltschaft, im Vorjahr waren es noch 19 Fälle gewesen.
Nur noch in einem einzigen Fall verfügte die Aufsichtsbehörde eine Einstellung von finanziellen Transaktionen. Dabei ging es dem Bericht zufolge um nur 5.848 Euro. Noch im Vorjahr waren fünf Transaktionen im Gesamtwert von 829.050 Euro gestoppt worden, weil sie offensichtlich gegen Gesetze verstießen. Die Abkürzung ASIF steht für "Autorita di Supervisione e Informazione Finanziaria"; von 2010 bis 2020 wurde die Behörde mit dem Kürzel AIF bezeichnet.
Die ASIF schloss nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr Vereinbarungen mit neun weiteren Ländern ab, um das gemeinsame Vorgehen gegen Geldwäsche zu stärken. Es handelt sich um Algerien, Aserbaidschan, Bahamas, Curacao, Libanon, Senegal, Mauritius, Nepal und Sambia. Insgesamt gibt es jetzt 76 Staaten weltweit, mit denen die ASIF entsprechende Vereinbarungen unterzeichnet hat. (KNA)