Pontifex muss Vorgehen mit kommunistischer Führung absprechen

Nach Geheimabkommen: Papst versetzt chinesischen Bischof

Veröffentlicht am 22.06.2024 um 14:54 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Die Versetzung eines Bischofs von einer Diözese in eine andere ist an sich nicht außergewöhnlich. Passiert das in China, muss sich der Papst aber an besondere Abläufe halten. Die regelt ein Geheimabkommen.

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Papst Franziskus hat den chinesischen Bischof Joseph Yang Yongqiang (54) zum Leiter der Diözese Hangzhou ernannt. Die Versetzung aus dem Bistum Zhoucun erfolgte "im Rahmen des Dialogs über die Anwendung des vorläufigen Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China", wie der Vatikan am Samstag mitteilte. Seit 2013 ist Yang Yongqiang Bischof von Zhoucun, seit Anfang 2019 auch mit der Legitimation des Heiligen Stuhls.

Im September 2018 hatte der Vatikan mit Peking ein vorläufiges Abkommen über die Ernennung katholischer Bischöfe in China geschlossen. Es sieht vor, dass bei Bischofsernennungen grundsätzlich Einvernehmen zwischen beiden Seiten bestehen muss. In diesem Zusammenhang erkannte Papst Franziskus alle ohne seine Zustimmung geweihten Bischöfe an. Das Abkommen wurde bereits zwei Mal verlängert; eine dritte Verlängerung solle Ende diesen Jahres erfolgen, wie Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin kürzlich bestätigte.

Yang Yongqiang nahm im Oktober 2023 als einer von zwei chinesischen Bischöfen an der vom Papst einberufenen Weltsynode im Vatikan teil. Das galt als außergewöhnlich, weil der Heilige Stuhl und China keine diplomatischen Beziehungen unterhalten. Beide verließen die Versammlung zu kirchlichen Reformfragen jedoch schon vorzeitig. (KNA)