Wette zu Kirchensanierung eingelöst

Priester in Bayern springen vor Gottesdienst mit Fallschirmen ab

Veröffentlicht am 23.06.2024 um 10:46 Uhr – Lesedauer: 

Schwabbruck ‐ 3.000 Meter ging es aus dem Hubschrauber nach unten. Dann hieß es: Helm ab zum Gebet. Eine Pfarrgemeinde im bayerischen Oberland ließ sich von "Wetten, dass ..." zu einer außergewöhnlichen Spendenaktion inspirieren.

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Himmlische Premiere: Zwei Priester in Bayern haben sich am Samstag mit Fallschirmen aus einem Hubschrauber gestürzt, um eine Wette einzulösen. Mit dem Tandemsprung honorierten sie, dass in den vergangenen Wochen gut 13.000 Euro Spenden zur Sanierung ihrer Kirche in Schwabbruck im Pfaffenwinkel eingegangen waren. Die Wette war im Pfarrgemeinderat ausgeheckt worden.

Wegen einer schlechten Wettervorhersage hatte die Aktion bereits einmal um zwei Wochen verschoben werden müssen. Auch dieses Mal hätte ein schweres Gewitter das Vorhaben fast zunichte gemacht. Doch der Platzregen setzte erst gut eine Stunde später ein, nachdem die beiden etwas holprig, aber unversehrt vor dem Sportheim des TSV Schwabbruck gelandet waren. Pfarrer Johannes Huber (63) und sein Kaplan Livinus Ngwu wurden von rund 200 Gästen mit Applaus empfangen. Anschließend feierten die beiden unter dem Vordach des Sportheims einen Festgottesdienst.

Ermöglicht hatte ihren Sprung der Fallschirmsportring "Club 2000", der als ältester Fallschirmspringerverein Deutschlands gilt. Viele seiner Aktiven sind Soldatinnen und Soldaten in der benachbarten Kaserne Altenstadt. Die Bundeswehr unterhält dort eine Luftlande-/Lufttransportschule.

Überwindung gekostet

Huber sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), der Absprung von der Kufe des Helikopters aus 3.000 Metern Flughöhe habe ihn Überwindung gekostet. Mit seinem Begleiter im Rücken habe er sich aber stets sicher gefühlt. Nachdem sich der Fallschirm geöffnet habe, sei für einen Augenblick "totale Freiheit" spürbar gewesen.

Der Pfarrer würdigte das große Engagement seiner Ehrenamtlichen für die Sanierung der Pfarrkirche und die Organisation der Spendenaktion. Da sei es für seinen Kaplan und ihn selbstverständlich gewesen, dazu einen Beitrag zu leisten.

Für die noch laufenden Arbeiten am Gotteshaus, die zum Großteil vom Bistum Augsburg finanziert werden, muss die Pfarrei einen Eigenanteil von knapp 65.000 Euro leisten. Bis Samstag fehlten dazu noch rund 15.000 Euro. Die Verantwortlichen zeigten sich zuversichtlich, dass diese Restsumme durch die Spenden und den Erlös des mit der Wette verbundenen Festes zusammenkommt. (KNA)