Sprung aus dem Flugzeug an bestimmte Summe gebunden

Für Sanierung der Kirche: Pfarrer und Kaplan mit spektakulärer Wette

Veröffentlicht am 18.03.2024 um 13:11 Uhr – Lesedauer: 

Altenstadt ‐ Alles Gute kommt von oben, heißt es oft. Am 8. Juni werden sich zwei Geistliche in Oberbayern aus dem Flugzeug stürzen und das in die Tat umsetzen. Vorher aber muss die Kasse stimmen.

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Um noch fehlende Spenden für die Sanierung der Pfarrkirche einzusammeln, haben sich ein Pfarrer und ein Kaplan in Oberbayern auf eine spektakuläre Wette eingelassen: Sollten bis 8. Juni 15.000 Euro zusammenkommen, werden sie aus einem Propellerflugzeug mit dem Fallschirm abspringen. Die Idee habe sich beim Gespräch mit dem Pfarrgemeinderat und einem Lokaljournalisten entwickelt, sagte der Pfarrer von Altenstadt im Pfaffenwinkel, Johannes Huber, am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

So ein Tandemsprung mit einem Profi sei "kein Problem, man muss bloß die Füße hochhalten", habe er sich sagen lassen, so der 63-Jährige. Bammel habe er keinen, zumindest jetzt noch nicht, er sei schwindelfrei. Vermutlich werde das Gefühl auch nicht anders sein als bei bestimmten Attraktionen in Vergnügungsparks. Aus welcher Höhe er abspringen werde, wisse er noch nicht. Aber es sei ein großer Vorteil zu wissen, dass es schon viele überlebt hätten. Huber sagte, die Kirche stehe derzeit in der Öffentlichkeit nicht besonders positiv da. Er verstehe seine Aktion auch als Solidarität mit den Leuten, die sich in seiner Gemeinde weiter engagierten. Und sein Kaplan aus Nigeria sei nicht nur ein großer Sportler gewesen, sondern auch ganz erpicht auf Fotos, die er in seine Heimat schicken wolle. "Sonst glaubt ihm das ja keiner dort."

Bistum: Überzeugendes Zeugnis ihres Gottvertrauens

Der Augsburger Bistumssprecher Ulrich Bobinger kommentierte die Aktion auf Anfrage wie folgt: "Dem Himmel nah zu sein, gehört ja quasi zur Arbeitsplatzbeschreibung eines Pfarrers. Dass Pfarrer Johannes Huber und Kaplan Livinus Ngwu das jetzt so wörtlich nehmen, zeigt, wie sehr ihnen die Pfarrkirche Sankt Walburga in Schwabbruck am Herzen liegt. Diese Initiative ist ein überzeugendes Zeugnis ihres Gottvertrauens – auf einen Reservefallschirm sollten die Geistlichen vielleicht dennoch nicht verzichten."

Landen wollen die Geistlichen unweit einer Herz-Jesu-Kapelle auf einer Wiese. Dort soll es im Anschluss einen Freiluftgottesdienst und ein gemütliches Beisammensein geben. Die Schwabbrucker Pfarrkirche ist 530 Jahre alt. Seit Mai 2023 läuft die Sanierung, die wohl mehr als eine Million Euro kosten wird. Rund 80 Prozent der Kosten übernimmt das Bistum, dazu kommen Mittel der öffentlichen Hand. Für den Eigenanteil benötigt die Pfarrei 65.000 Euro, von denen 50.000 Euro schon beisammen sind, wie es heißt. Nach einem Bericht des "Oberbayerischen Volksblatts" haben Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung nicht nur Benefizkonzerte veranstaltet oder Kaffee und Kuchen verkauft. Bei einer "Betteltour" gingen die Ehrenamtlichen von Haus zu Haus. (KNA)