"Pasión de Belorado": Eine Serie über die schismatischen Klarissen?
Gibt es demnächst eine Fernsehserie über die schismatischen Klarissen in Belorado? Das hat jedenfalls die spanische Fernsehmoderatorin Ana Rosa Quintana angeregt. "Wir haben die Nonnen schon gefragt, aber sie antworten nicht", sagte Quintana am Montag in ihrer Sendung im Fernsehsender "Telecinco". Ein Gast ihrer Show sagte beim Gespräch über die schismatischen Ordensfrauen, dass man ihre Geschichte verfilmen sollte. Als möglichen Titel nannten spanische Medien "Pasión de Belorado" ("Leidenschaft von Belorado"), in Anspielung auf die oft blumigen Namen von TV-Seifenopern und die Leiden Christi.
Quintana hatte Mitte Mai in einem Live-Interview aus dem Kloster in Belorado mit der Äbtissin der Klarissen gesprochen. Dafür soll der Sender "Telecinco" den Ordensschwestern 7.000 Euro gezahlt haben, berichtete die Nachrichtenseite "Religión Digital" am Dienstag. Ebenfalls Mitte Mai hatte Quintana den exkommunizierten Bischof Pablo de Rojas interviewt. Wieviel Geld der umstrittene Geistliche dafür erhalten hat und ob überhaupt etwas gezahlt wurde, ist unbekannt.
Im Mai hatte sich der Klarissenkonvent in Belorado in Zentralspanien dem Traditionalisten und Sedisvakantisten Rojas angeschlossen und damit seine Zugehörigkeit zur katholischen Kirche infrage gestellt. Rojas erkennt alle Päpste seit Johannes XXIII. (1958-63) nicht an und feiert die Messe in der vorkonziliaren Form. Am Samstag hatte das Erzbistum Burgos, auf dessen Gebiet sich das Kloster befindet, offiziell die Exkommunikation der zehn Klarissen festgestellt. Erzbischof Mario Iceta, der auch der vom Papst eingesetzte Verwalter des Klosters ist, drohte den Klarissen vor wenigen Tagen mit der Räumung ihres Konventsgebäudes. Nach ihrer Exkommunikation und Entlassung aus dem Orden hätten die Schwestern keinen Rechtsanspruch auf den Verbleib im Kloster und auf das Vermögen des Klosters, so die Erzdiözese. (rom)