Kardinal wird Opfer von Fake-Video – Erzbistum reagiert
Ein Video über den Gesundheitszustand des Erzbischofs von Barcelona, Kardinal Juan José Omella, hat für Verwirrung gesorgt. Das Video, das in den vergangenen Tagen in den sozialen Netzwerken verbreitet wurde, rief Gläubige dazu auf, Geld für die Behandlung einer angeblichen Krankheit des Oberhirten zu spenden. Die Erzdiözese reagierte am Dienstag mit einer Erklärung, in der sie den "Einsatz neuer Technologien zur Generierung von Fake News" bedauerte. Man werde rechtliche Schritte gegen die Urheber dieser Inhalte einleiten, hieß es.
Die Erzdiözese stellte außerdem klar, dass der Kardinal bei guter Gesundheit sei und keine Behandlung für eine "nicht existierende Krankheit" benötige. Um die Verbreitung solcher Informationen zu verhindern, bittet die Erzdiözese die Gläubigen und die Öffentlichkeit, alle Informationen vor ihrer Weitergabe zu überprüfen, insbesondere solche, die sich auf Spendenaktionen und den Gesundheitszustand von Personen des öffentlichen Lebens beziehen. Die Erzdiözese bedankt sich jedoch auch für die Unterstützung und Solidarität derjenigen, die ihre Sorge um den Kardinal zum Ausdruck gebracht und auf die Richtigkeit der Informationen geachtet haben. Omella ist seit 2015 Erzbischof von Barcelona und wurde 2017 von Papst Franziskus in das Kardinalskollegium aufgenommen. Von 2020 bis 2024 war er Vorsitzender der Spanischen Bischofskonferenz.
Der missbräuchliche Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) hat in den letzten Monaten zugenommen, auch Kirchenmänner fielen ihr zum Opfer. Bereits Ende Januar wurde der mexikanische Kardinal Carlos Aguiar Retes Opfer sogenannter Deepfake-Videos, als eine Firma mit Hilfe von KI die Stimme des Erzbischofs imitierte und den Eindruck erweckte, der Oberhirte werbe für ein Wundermittel gegen Diabetes. (mtr)