In stabilem Zustand auf der Intensivstation

Kardinal Ruini mit Herzproblemen im Krankenhaus

Veröffentlicht am 08.07.2024 um 10:49 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Johannes Paul II. und Benedikt XVI. vertrauten ihm wichtige Ämter an. Mittlerweile ist Kardinal Camillo Ruini seit Langem emeritiert. Mit 93 Jahren kam er jetzt ins Krankenhaus der Päpste – die Gemelli-Klinik zeigt sich optimistisch.

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Kardinal Camillo Ruini ist wegen Herzproblemen im Krankenhaus. Gegenüber Vatican News teilte die Gemelli-Klinik in Rom am Sonntag mit, dass der 93-Jährige am Samstag mit Schmerzen in der Brust aufgenommen wurde. Angesichts des Alters des Patienten und seiner Krankheitsgeschichte sei er in die kardiologische Intensivstation eingewiesen worden. "Der Patient ist wach und kooperativ und sein klinischer Zustand ist derzeit stabil. Überwachung und Therapien werden fortgesetzt", sagte der Sprecher der Klinik. Ruini ist emeritierter Kardinalvikar der Diözese Rom und war von 1991 bis 2007 Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz.

Ruini gilt als Vertrauter der Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI. Er wurde 1986 durch Johannes Paul II. zum Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz ernannt. 1991 wurde er Generalvikar Seiner Heiligkeit für das Bistum Rom, Pro-Erzpriester der Lateranbasilika und Vorsitzender der Bischofskonferenz. Im selben Jahr wurde er zum Kardinal erhoben. Beim Konklave nach dem Tod Johannes Pauls II. 2005 galt er als möglicher Kandidat für das Papstamt. Nach der Wahl von Benedikt XVI. bestätigte ihn dieser in seinen Ämtern als Bischofskonferenz-Vorsitzender und Kardinalvikar. Seinen altersbedingten Rücktritt von diesen beiden Ämtern nahm Benedikt XVI. 2007 und 2008 an. Seither ist er emeritiert. Mittlerweile gehört der 1931 in der Provinz Modena Geborene zu den ältesten lebenden Kardinälen – nur 14 Kardinäle sind älter als er.

In jüngerer Vergangenheit hatte Rufini sich 2021 mit einer Kritik an den Segnungsfeiern für gleichgeschlechtliche Paare in Deutschland und 2022 mit einer Verteidigung Benedikts XVI. gegen Vorwürfe im Zusammenhang mit der Missbrauchsaufarbeitung im Erzbistum München und Freising öffentlich zu Wort gemeldet. Mitte Juni berichtete er in einem Interview, dass der italienische Staatspräsident ihn in den 1990er Jahren gebeten habe, zu einem Sturz von Ministerpräsident Silvio Berlusconi beizutragen. (fxn)