Oster bekräftigt Unterstützung für "Marsch für das Leben"
Der Passauer Bischof Stefan Oster hat seine grundsätzliche Unterstützung für den vom Bundesverband Lebensrecht (BVL) organisierten "Marsch für das Leben" bekräftigt. Bei einem Treffen mit der BVL-Vorsitzenden Alexandra Maria Linder habe sich Oster bei ihr und allen, die dem "Marsch für das Leben" Stimme und Gesicht gäben, ausdrücklich bedankt, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Pressemitteilung der Diözese. Ob der Bischof plant, selbst noch einmal an dem Marsch teilzunehmen, geht aus der Mitteilung allerdings nicht hervor. Im Frühjahr hatte er sich unschlüssig gezeigt, ob er künftig noch einmal an der Veranstaltung teilnehmen solle. "Womöglich lässt sich der Marsch zu leicht beschädigen, zu leicht inhaltlich kapern und dann das Interesse auf Nebenthemen lenken, die nicht die unseren sind", hatte Oster damals zur Begründung für seine Bedenken gesagt.
Der "Marsch für das Leben", der seit 2008 jährlich im Herbst in Berlin stattfindet, ist umstritten, da an ihm in der Vergangenheit unter anderem auch wiederholt Politiker der AfD teilgenommen haben. Auch in der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) gibt es Vorbehalte gegen die Veranstaltung. Triers Bischof Stefan Ackermann etwa hat sich im Frühjahr gegen eine Teilnahme ausgesprochen. Diese Protestform gegen Schwangerschaftsabbrüche sei nicht zielführend, weshalb er sie persönlich ablehne.
"Das Leben ist ein Geschenk und muss geschützt werden"
Oster gab nach Angaben des Bistums bei dem Gespräch mit Linder aber die Zusage, für den unter anderem vom BVL veranstalteten Kongress "Leben.Würde" im kommenden Jahr in Schwäbisch Gmünd die Schirmherrschaft zu übernehmen und einen inhaltlichen Beitrag zu leisten. Bereits 2022 hatte Oster – gemeinsam mit der ehemaligen Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) – die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen und eine Videobotschaft beigesteuert.
Bei dem jetzigen Gespräch mit Linder habe Oster betont, wie wichtig es sei, das Bewusstsein für den Schutz des Lebens in allen Phasen zu verdeutlichen. "Das Leben ist ein Geschenk und muss von der Zeugung bis zum natürlichen Tod geschützt werden", so der Bischof. Und weiter: "Wir stehen in der Verantwortung, besonders die Schwächsten in unserer Gesellschaft zu schützen – ungeborene Kinder, kranke und alte Menschen." Beide Gesprächspartner seien sich zudem einig gewesen, dass es in einer veränderten Zeit neuer Wege bedürfe, um über das Thema zu informieren, Schwangeren in schwierigen Lebenssituationen beizustehen und ihnen Alternativen zu Abtreibungen aufzuzeigen. Auch die Begleitung von Sterbenden und die Palliativmedizin am Lebensende sollten verstärkt im Fokus stehen, um Menschen ein würdevolles und humanes Sterben zu gewährleisten. (stz)