Einer der letzten Konzilsväter gestorben – jetzt leben nur noch vier
Er war einer der letzten noch lebenden Konzilsväter: der indische Erzbischof Alphonsus Mathias. Nun ist der ehemalige Erzbischof von Bengaluru im Alter von 96 Jahren gestorben. Mathias starb am 10. Juli, teilte die südindische Erzdiözese Bengaluru mit. "Sein Leben war ein Zeugnis für die Werte des Evangeliums Liebe, Dienstbarkeit und Demut", heißt es in einem Nachruf des Erzbistums. Mathias' Tod sei das Ende einer Ära, doch sein Erbe lebe in der Kirche und den Menschen fort, deren Leben er berührt habe. "Seine Vision einer lebhaften, dynamischen und sozial engagierten Kirche bleibt eine richtungsweisende Kraft für künftige Generationen."
Mathias wurde 1928 geboren und empfing 1954 in Candy, Sri Lanka, die Priesterweihe. Nach einer Tätigkeit als Seelsorger und einem Kirchenrechtsstudium in Rom, ernannte ihn Papst Paul VI. 1963 zum ersten Bischof des neugegründeten Bistums Chikmagalur. Im folgenden Jahr empfing Mathias die Bischofsweihe. Mit seiner neuen Aufgabe nahm er ab 1964 der dritten Sitzungsperiode am Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) teil. 1986 wurde er zum Erzbischof von Bengaluru ernannt und stand von 1989 bis 1994 der Indischen Bischofskonferenz vor. 1998 trat er aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück.
Mit dem Tod von Mathias leben jetzt nur noch vier der weit mehr als 2.000 Konzilsväter, die an der bedeutendsten Kirchenversammlung der Nachkriegszeit teilgenommen haben. Der älteste unter ihnen ist der mexikanische Bischof José de Jesús Sahagún de la Parra, gefolgt vom nigerianischen Kardinal Francis Arinze, dem koreanischen Erzbischof Victorinus Youn Kong-hi und dem südafrikanischen Bischof Daniel Alphonse Omer Verstraete. Im vergangenen Jahr starb der letzte lebende europäische Konzilsvater, Luigi Bettazzi, im Alter von 99 Jahren. (rom)
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