Pfarrer und er wollten Flascheninhalt zunächst wegschütten, aber dann ...

Mesner findet alten Bierkasten im Pfarrhaus – Begehrte Rarität

Veröffentlicht am 24.07.2024 um 13:09 Uhr – Lesedauer: 

Forchheim ‐ Kurioser Fund in Oberfranken: Im Keller eines Pfarrhauses hat ein Mesner einen älteren Bierkasten entdeckt. Die Flaschen, mittlerweile eine Rarität, werden gegen Spenden abgegeben – für einen guten Zweck. Die Qualität sei noch überraschend gut.

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Im Pfarrhaus der Kirchengemeinde Sankt Martin im oberfränkischen Forchheim ist ein Bierkasten aufgetaucht, der seit 2008 unbeachtet im Keller des Gebäudes stand. Das Besondere an dem Fund: Die Brauerei Eichhorn, von der der Kasten stammt und die lange eine Institution im Ort war, gibt es seit 2022 nicht mehr. Die Marke wurde von einer anderen Brauerei aufgekauft, die Bierflaschen sind damit eine begehrte Rarität. Zuerst hatte der "Fränkische Tag" berichtet.

Der Mesner der Pfarrei habe den Kasten in der vergangenen Woche entdeckt; er und der Pfarrer hätten das Bier zunächst wegschütten wollen, sagte Markus Schmidt aus dem Pfarrgemeinderat von Sankt Martin am Mittwoch der Katholischen-Nachrichten-Agentur (KNA). Schließlich habe man davon ausgehen müssen, dass es nach so langer Zeit nicht mehr gut ist.

"Es war nicht umgekippt"

Stattdessen hätten er selbst, der Mesner und der Pfarrer dann aber eine der Flaschen geöffnet und probiert. Das Bier sei tatsächlich noch gut gewesen. "Weil es kühl gelagert wurde, war es noch trinkbar", so Schmidt. "Natürlich war es nicht mehr das beste Geschmackserlebnis, aber es war nicht umgekippt." Woher der Kasten stammt, ist laut Schmidt nicht bekannt. "Der wurde irgendwann mal mitgebracht und stand jetzt 16 Jahre da."

Viele Leute trauerten der Brauerei Eichhorn und deren Bier nach, sagte Schmidt. Er verwaltet die begehrte Ware nun und gibt die Flaschen gegen eine Spende ab. Der Erlös soll der Kirchengemeinde Sankt Martin zugutekommen und etwa in die Renovierung der Kirche fließen. "Wenn man es schafft, mit einem alten Kasten Bier da Geld zu kriegen, freue ich mich natürlich."

Gerade Liebhaber interessierten sich für das Bier, aber auch lokale Unternehmen hätten schon gespendet und dafür eine oder zwei Flaschen bekommen. Schon jetzt seien mithilfe weniger Flaschen 200 Euro zusammengekommen. "Das sind einfach Kultobjekte", so Schmidt. "Wer was auf sich hält, der stellt sich so eine Flasche irgendwo ins Regal." (KNA)