"Königin der Straßen" ist Italiens 60. Unesco-Welterbstätte

Via Appia Antica als Unesco-Welterbe anerkannt

Veröffentlicht am 28.07.2024 um 10:44 Uhr – Lesedauer: 

Rom/Neu Delhi ‐ In der Liste des Unesco-Welterbes geführt zu werden, ist für ein Land Ehre und Verantwortung zugleich. Nun hat Italien seinen 60. Titel als schützenswertes Erbe der Menschheit. Die Via Appia Antica, wo Jesus laut Legende Fußspuren hinterließ.

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Italien hat seinen 60. Unesco-Welterbetitel: Die Via Appia Antica, Europas größter Regionalpark im Südosten Roms und über 2.400 Jahre alte Straße nach Süditalien, wurde am Samstag vom Unesco-Welterbekomitee in Neu Delhi als schützenswertes Kulturgut der Menschheit anerkannt, wie die Kulturorganisation der Vereinten Nationen auf der Plattform "X" (ehemals Twitter) mitteilte. 

Die Via Appia Antica bietet bedeutende archäologische und kulturelle Zeugnisse des Altertums, des frühen Christentums bis ins 20. Jahrhundert, sowie Natur- und Artenvielfalt. Der Regionalpark im Südosten Roms ist beliebtes Ziel für Touristen und Erholungsgebiet der Römer. Die 540 Kilometer lange Strecke bis Brindisi (Apulien) veranschaulicht antike Straßenbaukunst.

Fußspuren Jesu

Für Pilger sind die Kirchen und Grabmäler der frühen, damals noch von der Staatsmacht verfolgen Christen von großer Bedeutung. Darunter die Katakomben von Callixtus und Sebastian mit der gleichnamigen Basilika sowie die Domitilla-Katakombe mit Roms einziger halbunterirdischer Basilika. Die Kirche San Nicola wiederum ist das einzige Beispiel der Zisterziensergotik in Rom. Der heutige Betrachter steht in der kleinen Kirche vor einer weißen Marmorplatte, auf der Fußabdrücke zu sehen sind, die der Legende nach Jesus selbst damals hinterlassen haben soll – eines der vielen Wunder der Via Appia Antica.

Deutschland hatte zwei Nominierungen ins Rennen geschickt. Die gemeinsame Bewerbung mit Großbritannien, Nordirland und den USA für die "Kolonien der Herrnhuter Brüdergemeine" wurde am Freitag anerkannt. Am Samstag erhielt auch das "Schweriner Residenzensemble", unter anderem Sitz der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern, die Anerkennung als Unesco-Titel Nummer 54 für Deutschland. Insgesamt waren 27 Bewerbungen für die Unesco-Liste eingereicht worden, auf der mehr als 1.200 Stätten in rund 170 Ländern stehen. Über etwa zwei Drittel der Kandidaturen hat das Welterbekomitee bei seiner Sitzung in Neu-Delhi inzwischen entschieden. (mtr/KNA)