Von Weizsäcker: Kritik an Olympia-"Abendmahl" ist übertrieben
Die katholische Publizistin, Juristin und Autorin Beatrice von Weizsäcker hält die anhaltende Kritik an der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris für überzogen. "Ich bin Olympia-Fan, Kunstliebhaberin und mag Jesus. Selten bin ich damit so auf meine Kosten gekommen wie bei der genialen Eröffnungsfeier", schrieb von Weizsäcker am Sonntagmorgen auf ihrem Instagram-Profil.
Die in München lebende Publizistin äußerte sich zu einer Szene, in der Drag-Queens gemeinsam mit Tänzern und Performern das Gemälde "Das letzte Abendmahl" von Leonardo da Vinci nachgestellt hatten. Frankreichs katholische Bischöfe sprachen von einer Verhöhnung des Christentums. Der deutsche Sportbischof Stefan Oster bezeichnete die Szene auf X als einen Tiefpunkt "und in der Inszenierung völlig überflüssig". Die Reaktionen seien "herrlich-erwartbar", gewesen, so von Weizsäcker. Sie finde es großartig, wie bestimmte Gruppen sich über die Szene ärgerten: "Von Jesus verstehen die nichts. Denn er lädt alle ein. An seinem Tisch ist Platz für jede und jeden."
Sie riet dazu, in die Bibel zu schauen. "Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht männlich und weiblich; denn ihr alle seid einer in Jesus Christus", zitierte von Weizsäcker einen Vers aus dem Galaterbrief und ergänzte: "Lasst den Fässern ihre Böden und genießt die Spiele." Auf einen Kommentar, der ihr mangelndes Verständnis vorwarf, reagierte sie gelassen: "Mich amüsiert es eher, als dass es mich trifft." Beatrice von Weizsäcker ist die Tochter des ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker. Sie gehörte lange Jahre zum Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentags, bevor sie 2020 zum katholischen Glauben konvertierte. (KNA)