Franziskaner ziehen sich zurück

Nach fast 200 Jahren: Neuer Orden übernimmt Seelsorge am Engelberg

Veröffentlicht am 29.07.2024 um 11:09 Uhr – Lesedauer: 

Großheubach ‐ Im Bistum Würzburg geht eine Ära zu Ende: Nach beinahe zwei Jahrhunderten verabschieden sich die Franziskaner von der Wallfahrtsseelsorge auf dem Engelberg. Eine andere Ordensgemeinschaft wird ihre Aufgabe im Herbst übernehmen.

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Die Wallfahrtsseelsorge auf dem Engelberg im Bistum Würzburg geht in neue Hände. Wie das Bistum am Sonntag mitteilte, gründet die Ordensgemeinschaft der Oblaten des heiligen Josef zum 1. November eine Niederlassung im Kloster. Bischof Franz Jung habe Pater Nelson Antoney zu diesem Zeitpunkt als neuen Wallfahrtsrektor am Engelberg ernannt. Zum 1. Januar 2025 bekomme der aus Indien stammende Pater Unterstützung von einem Ordensbruder. Für das Jahr 2026 habe die Ordensgemeinschaft das Entsenden eines weiteren Paters in Aussicht gestellt, so das Bistum.

Seit 1828 waren Franziskaner mit der Seelsorge auf dem Engelberg beauftragt. Im vergangenen Februar hatte die deutsche Franziskanerprovinz mitgeteilt, die Niederlassung zum 31. Juli zu schließen. Als Grund dafür wurde der fehlende Ordensnachwuchs angegeben. "Wir danken dem Franziskanerorden für den langjährigen Einsatz in der Wallfahrtsseelsorge und dafür, dass er mitgeholfen hat, dass die Übergabe an den neuen Orden so reibungslos ablaufen kann", sagte der Würzburger Generalvikar Jürgen Vorndran laut Mitteilung des Bistums. Dank gelte auch den Oblaten des heiligen Josef. "Wir wünschen ihnen für ihr Wirken Gottes reichen Segen."

Der Ursprung der Wallfahrtskirche Engelberg reicht laut Klosterangaben bis in vorchristliche Zeiten zurück. Das älteste historische Zeugnis für ein christliches Heiligtum an dem Ort über dem Main stamme aus dem Jahr 1406. Vor den Franziskanern wirkte bereits ein anderer Orden auf dem Engelberg: Von 1630 bis zur Säkularisierung 1803 lebten Kapuziner dort. (cbr)