Mönch tritt in beliebter ZDF-Show auf

Um Klosterkasse aufzubessern: Benediktiner bei "Bares für Rares"

Veröffentlicht am 30.07.2024 um 17:28 Uhr – Lesedauer: 

Sankt Ottilien ‐ In der ZDF-Sendung "Bares für Rares" bieten Menschen Altes, Skurriles und Seltenes zum Verkauf an. Das tut nun auch ein Benediktiner aus dem bayerischen Sankt Ottilien – mit einem Objekt mit schillernder Geschichte.

  • Teilen:

Klöster kriegen nichts von der Kirchensteuer ab? Diese Erkenntnis hat einen Mann verwundert – und dazu geführt, dass am Mittwochabend ein Mönch in der ZDF-Show "Bares für Rares" zu sehen sein wird. Es handelt sich um Pater Otto Betler aus der Erzabtei im oberbayerischen Sankt Ottilien, einer Gemeinschaft von etwa 80 Benediktinern. Deren Sprecherin Stefanie Merlin erklärte am Dienstag: "Ein Besucher unseres Klosters war erstaunt zu hören, dass der Orden keine Kirchensteuergelder erhält." Daher habe er ihm einen besonderen Gegenstand zum Verkauf geschenkt, der nun in die von Horst Lichter moderierte Sendung zum Handel von Altem und Seltenem komme.

Um was für ein Ding es geht, wollte Merlin vor der Ausstrahlung nicht verraten. Nur so viel: Hinter der Sache stecke eine schillernde Geschichte. Das ZDF erklärte auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) immerhin, es handle sich um eine Rosenbrosche. Übrigens seien schon früher Geistliche bei "Bares für Rares" aufgetreten: Im Februar erst hätten zwei Ordensschwestern der Benediktinerinnenabtei Sankt Hildegard in Rüdesheim am Rhein einen Lochplattenspieler verkauft.

Aufzeichnung an geschichtsträchtigem Ort

Aufgezeichnet wurde die "Bares für Rares"-Ausgabe mit Pater Otto bereits im Mai, und zwar im Kloster Eberbach im hessischen Eltville. Der Ort ist in mehrfacher Hinsicht geschichtsträchtig: Die ehemalige Zisterzienserabtei war 1985 der Drehort für die meisten Innenaufnahmen des Films "Der Name der Rose" – jener Krimi-Verfilmung des gleichnamigen Umberto-Eco-Romans, in dem sich James-Bond-Darsteller Sean Connery eine Mönchskutte überstreifte. Vor knapp zwei Jahren tagten in Kloster Eberbach zudem die Innenminister der G7-Staaten. Die G7 ist ein informelles Forum der Staats- und Regierungschefs aus sieben Industrieländern.

Dazu zählen auch die USA, das Heimatland von Pater Otto. Dort kam er 1961 zur Welt. 2004 trat er ins Kloster ein, 2010 folgte die Priesterweihe. Der Geistliche wirkt heute unter anderem als Psychoanalytiker – und nun also auch mal als Feilscher. Ob er den "Bares für Rares"-Händlern sein Objekt schmackhaft machen kann? Und falls ja: für wie viel Geld, das die Klosterkasse zum Klingeln bringt? Das zeigt das ZDF am Mittwochabend ab 20.15 Uhr. In der Mediathek des Senders ist die Show bereits ab 16 Uhr abrufbar, und das sechs Monate lang. (KNA)