Schisma-Klarissen: Papst Franziskus unterstützt Sondergesandten
Im Fall der schismatischen Klarissen aus dem spanischen Belorado hat Papst Franziskus seinem Sondergesandten, dem Erzbischof von Burgos, Mario Iceta, seine volle Unterstützung zugesagt. Das Kirchenoberhaupt bete "für die gesamte Situation" und stehe "voll und ganz" hinter Iceta, sagte die Ordensfrau Lucia Caram am Mittwoch dem spanischen Internetportal "Religion Digital".
Seit Beginn der Kontroverse um die Klarissen von Belorado ist Caram als Vermittlerin tätig. Ihre Aufgabe bestand bis vor kurzem darin, Gespräche mit den bereits exkommunizierten Ordensfrauen des Konvents und dem dafür zuständigen Erzbistum Burgos zu führen. Doch ein Ende der Situation ist nicht in Sicht. Nachdem sie sich zuvor bereits einem anderen schismatischen Bischof angeschlossen hatten, verbanden sie sich Anfang August mit dem Brasilianer Rodrigo Henrique Ribeiro da Silva. Der selbsternannte schismatische Bischof, der Papst Franziskus nicht als Oberhaupt der Kirche anerkennt, hält sich Medienberichten zufolge im Kloster auf, um den Klarissen die Sakramente zu spenden und ihnen die "fehlende religiöse Bildung" zu vermitteln.
Im Mai hatte sich das Klarissenkonvent von Belorado von der katholischen Kirche losgesagt und sich zunächst dem schismatischen Bischof Pablo de Rojas angeschlossen. Der Spanier de Rojas wird von der Kirche nicht als Kleriker anerkannt und ist Sedisvakantist. Er vertritt die Auffassung, dass alle Päpste seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) unrechtmäßig an der Spitze der Kirche gestanden hätten und der Stuhl Petri daher vakant sei. Zehn der ursprünglich 16 Ordensfrauen wurden im Juni von Erzbischof Iceta exkommuniziert, einen Monat zuvor hatte ihr Ordensverband die Klarissen ausgeschlossen. Derweil gibt es einen Rechtsstreit um die Besitzverhältnisse des Klosters. Ende Juni hatten sich die ehemaligen Klarissen von de Rojas und seiner sedisvakantistischen Priestervereinigung getrennt. (mtr)