Christoph Maria Herbst: Dank katholischer Prägung ein Fasten-Fan
Der Schauspieler Christoph Maria Herbst (58) ist dank seiner katholischen Prägung zum Fan des Fastens geworden. "Ich esse nichts, um die Batterien aufzuladen", sagte Herbst der aktuellen Ausgabe der "Apotheken-Umschau", die in Baierbrunn bei München erscheint. "Das klingt vielleicht schizoid, aber so ist es. Ich mache das ja nicht, um mich zu quälen. Ich gehe nach der Fastenzeit mit größerer Energie in mein Leben rein. Fasten reinigt, es macht den Kopf frei." Zur Erklärung ergänzte der Komiker: "Ich entstamme einem katholischen Haushalt. Da spielt Fasten im Kirchenjahr eine große Rolle."
Alle Weltreligionen forderten Fasten als wichtige Erkenntnis ein, fügte Herbst hinzu. "Stichwort Ramadan, Stichwort Jesus, der in der Wüste 40 Tage gefastet hat, vom Buddhismus und Hinduismus ganz zu schweigen. Und diesen Mehrwert, den Fasten bieten soll, dem wollte ich auf die Schliche kommen. Verändert sich da meine Gefühlswelt? Schaffe ich das überhaupt? Wachse ich über mich hinaus oder verkümmere ich?"
Herbst zufolge hilft das Fasten auch beim Aufräumen: "Nicht nur innerlich, man räumt auch um sich herum auf, regelt Dinge, alte Wunden, die man vielleicht aus Kindertagen hat, beginnen wieder zu jucken. In meinen Fastentagen bin ich schon auf die tollsten Ideen gekommen, die ich dann auch umgesetzt habe." Zum Beispiel habe er erkannt, dass eine Beziehung sich überlebt habe und besser zu beenden sei.
Kein Zittern, keine Kopfschmerzen mehr
Zu den Reaktionen seines Körpers auf das Fasten sagte der Schauspieler: "Die ersten Tage, in denen man normalerweise zu Kreuze kriecht, zittrig ist und Kopfschmerzen hat – das passiert bei mir nicht mehr. Da gibt es wohl einen Erinnerungseffekt, der Körper weiß, es geht wieder los." Er könne relativ normal weiterarbeiten, so Herbst. "An Tag drei oder vier könnte ich Bäume ausreißen. Ich habe schon fastend Theater gespielt oder gedreht."
Herbst, der seit zwölf Jahren verheiratet ist, antwortete auch auf die Frage nach dem "Rezept für eine glückliche Ehe". Er glaube nicht, dass es das gebe. "Das ist ja so ein tägliches Kümmern, Investieren und Es-nicht-für-normal-Befinden, dass der andere da ist. Auf Strecke gesehen ist es wichtig, dass man sich nicht in Paralleluniversen bewegt, wo es keine Schnittmengen mehr gibt und jeder nur noch sein eigenes Ding macht." (KNA)