Mehr als 250 Videos von Taten in Pfarrhaus gefunden

Priester soll Mädchen missbraucht und zu Abtreibung gezwungen haben

Veröffentlicht am 03.09.2024 um 12:02 Uhr – Lesedauer: 

Coari ‐ Ein ehemaliger Jugendseelsorger als mehrfacher Missbrauchstäter? In einer Diözese in Brasilien hat ein solcher Fall nun für Entsetzen gesorgt. Der Priester zwang mindestens eines seiner Opfer zudem zu einer illegalen Abtreibung.

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Ein Missbrauchsskandal um einen jungen Priester erschüttert Brasilien: Im Bistum Coari im brasilianischen Bundesstaat Amazonas soll ein 31 Jahre alter Geistlicher mindestens vier Mädchen missbraucht haben. Im Fall einer 14-Jährigen zwang der Priester sie zudem zu einer illegalen Abtreibung, nachdem sie von ihm schwanger geworden war, berichteten mehrere Medien am Montag. Nach dem Schwangerschaftsabbruch vergrub er den toten Fötus gemeinsam mit einem Bekannten auf dessen Grundstück auf dem Land. Der Priester und sein Mittäter wurden Mitte August von der Polizei festgenommen. Der Geistliche war zuvor mehrere Jahre Jugendseelsorger der Diözese.

Zum Zeitpunkt der Festnahme durch die Polizei hatte der Priester gerade Sex mit einer jungen Frau, die kurz zuvor volljährig geworden war. Anschließend sollte er in seiner Pfarrei die Heilige Messe feiern. Im Pfarrhaus des Missbrauchstäters fand die Polizei mehr als 250 Videos, die den Priester beim Missbrauch seiner Opfer zeigen. Mit den Videos soll er sich das Schweigen der Betroffenen gesichert haben. Die Polizisten stellten zudem Bargeld in Höhe von etwa 5.000 Euro sicher. In den vergangenen Tagen wurde laut Medienberichten zudem eine weitere Person festgenommen, die den Täter mit seinen späteren Opfern zusammengebracht haben soll.

Das Bistum Coari zeigte sich von der Verhaftung des Priesters überrascht. Sie teilte mit, den Geistlichen suspendiert zu haben und mit den Ermittlungsbehörden zusammenarbeiten zu wollen. Gleichzeitig drückte die Diözese den Opfern und ihren Familien ihre Solidarität aus. Die Kirche wolle ihnen dabei helfen, das durch die Taten des Priesters entstandene Leid zu lindern. (rom)