Schritt sei "mehr als notwendig und konsequent"

Missbrauchsbetroffene begrüßen Rücktritt von Weihbischof Bongartz

Veröffentlicht am 11.09.2024 um 19:23 Uhr – Lesedauer: 

Hildesheim ‐ Der Hildesheimer Weihbischof Bongartz ist am Mittwoch vorzeitig zurückgetreten. Missbrauchsbetroffene begrüßten den Rücktritt am Abend als "mehr als notwendig". Über ein Detail in der Erkärung des Bistums zeigten sie sich jedoch irritiert.

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Der Betroffenenrat Nord hält den vorzeitigen Rücktritt des Hildesheimer Weihbischofs Heinz-Günter Bongartz für den richtigen Schritt. Dies sei "mehr als notwendig und konsequent", erklärte der Rat am Mittwochabend. Schon vor zwei Jahren hätten Betroffene von Missbrauch den Rücktritt des Weihbischofs gefordert, nachdem eine Studie ihm "massive Fehleinschätzungen gegenüber Tätern, Beschuldigten und Opfern" vorgeworfen hatte. Es gehe nicht darum, die Verdienste zu schmälern, "die er für das Bistum Hildesheim nachweislich geleistet hat", betont das Gremium. Durch konsequenteres Handeln von Bongartz hätte jedoch viel Leid vermieden werden können.

Zuvor hatte der Vatikan mitgeteilt, dass Papst Franziskus das Rücktrittsgesuch des 69-Jährigen annehme. Üblicherweise gehen Bischöfe mit 75 Jahren in den Ruhestand. Bongartz habe aus gesundheitlichen Gründen um seine vorzeitige Versetzung in den Ruhestand gebeten, erklärte das Bistum. Der Betroffenenrat zeigte sich "irritiert", dass die Kritik an Bongartz "mit keinem Wort" benannt werde. (KNA)