Armenpriester steht unter Missbrauchsverdacht

Französische Bischöfe begrüßen Papstworte zu Abbé Pierre

Veröffentlicht am 14.09.2024 um 14:12 Uhr – Lesedauer: 

Paris ‐ "Ein schlimmer Sünder" – deutliche Worte hatte Papst Franziskus für den unter Missbrauchsverdacht stehenden Armenpriester Abbé Pierre gefunden. Frankreichs Bischöfe danken dem Kirchenoberhaupt für die klare Botschaft.

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Frankreichs Bischöfe haben Papst Franziskus für seine klaren Worte im Fall des unter Missbrauchsverdacht stehenden Armenpriesters Abbé Pierre (1912-2007) gedankt. "Wir begrüßen die Erklärung des Heiligen Vaters, die uns dazu aufruft, alles aufzuklären und entschlossen und gemeinsam gegen jede Form von Missbrauch in der Kirche und der Gesellschaft zu kämpfen", heißt es in einer am Samstag auf der Plattform X verbreiteten Mitteilung der französischen Bischofskonferenz.

Über den einst als "Vater der Obdachlosen" gefeierten französischen Geistlichen waren in den vergangenen Monaten Anschuldigungen wegen sexueller Übergriffe auf zahlreiche Frauen im Laufe seines langen Lebens bekannt geworden. Darunter sollen auch Minderjährige gewesen sein. Bereits am Donnerstag hatte die Bischofskonferenz erklärt, ihr Archivmaterial den Priester betreffend Forschern und Journalisten zur Verfügung zu stellen. Ohne die Freigabe wären die Dokumente erst 75 Jahre nach dem Tod Abbé Pierres – also 2082 – einsehbar gewesen.

Auf dem Rückflug von seiner Ostasienreise am Freitag hatte Papst Franziskus Abbé Pierre als "schlimmen Sünder" bezeichnet, über den gesprochen werden müsse. Es sei gut, dass solche Fälle bekannt werden, erklärte der Papst. Sexueller Missbrauch sei dämonisch, er zerstöre die Würde der betroffenen Person. "Der sexuelle Missbrauch von Kindern und Minderjährigen ist ein Verbrechen und eine Schande", schloss der Papst. (KNA)