Berliner Erzbischof äußert sich zum Ausgang der Brandenburg-Wahl

Koch: Einfache, teils menschenfeindliche Antworten einiger Parteien

Veröffentlicht am 23.09.2024 um 11:11 Uhr – Lesedauer: 

Berlin/Potsdam ‐ Brandenburg hat gewählt. Der Berliner Erzbischof Heiner Koch sieht das Land vor Herausforderungen – und kritisiert Parteien, die denen "mit einfachen oder gar menschenfeindlichen Antworten" begegnen.

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Dürre und Hochwasser, Fachkräftemangel, Abwanderung und Integration: Nach der Landtagswahl in Brandenburg sieht der Berliner Erzbischof Heiner Koch das Land vor Herausforderungen. "Einige Parteien begegnen diesen Veränderungen mit einfachen oder gar menschenfeindlichen Antworten, sie schüren Ängste", kritisierte Koch am Sonntagabend. "Doch Hass und Ausgrenzung sind keine Lösungen."

Nur im Dialog und miteinander lasse sich die Zukunft Brandenburgs gestalten, fügte der Erzbischof hinzu. Er warb für offene Augen und mutige Herzen: "Heute hatten Sie die Wahl zwischen verschiedenen Parteien, doch jeden Tag haben wir durch unsere Worte und Taten die Wahl: Unser Umgang miteinander bestimmt die Welt, in der wir in Zukunft leben."

Gratulation an gewählte Abgeordnete

Koch dankte all jenen, die sich im Wahlkampf engagiert und sich für ein demokratisches und gemeinschaftliches Brandenburg eingesetzt haben – "ganz gleich, ob in Parteien, Kirchengemeinden oder in Ihrer Nachbarschaft". Freie und unabhängige Wahlen bestimmten, wie das gesellschaftliche Miteinander aussehe. Den gewählten Abgeordneten gratulierte der Erzbischof und wünschte "den Beteiligten der demokratischen Parteien viel Kraft, Mut und Geduld, gemeinsam einen guten Weg für Brandenburg auszuhandeln".

Die SPD von Ministerpräsident Dietmar Woidke bekam laut dem vorläufigen Ergebnis 30,9 Prozent, knapp vor der AfD mit 29,2 Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erzielte aus dem Stand 13,5 Prozent, die CDU 12,1 Prozent. Grüne, Linke, FDP und Freie Wähler kamen nicht über die Fünf-Prozent-Hürde und gewannen auch kein Direktmandat, mit dem sie in den Landtag hätten einziehen können. Die Wahlbeteiligung lag mit 72,9 Prozent so hoch wie nie. (tmg/KNA)