Burger: Versuch einer Abschottung wird der Kirche nicht weiterhelfen
Aus Sicht des Freiburger Erzbischofs Stephan Burger darf die Kirche nicht bei internen Reform- und Strukturdebatten stehenbleiben. Diese seien zwar wichtig und notwendig, doch "unser Blick muss geweitet bleiben für den eigentlichen, ja allumfassenden Auftrag Jesu: sein Wort zu hören und danach zu handeln", sagte Burger am Dienstagmorgen in einem Gottesdienst bei der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) in Fulda. Insbesondere der caritative Dienst der Kirche werde immer noch gesellschaftlich geschätzt. Darin dürfe sie nicht nachlassen, betonte der Erzbischof vor seinen Amtsbrüdern.
"Bei allen Entwicklungen im innerkirchlichen wie gesellschaftlichen Bereich wird es nicht weiterhelfen, darauf zu schielen, wie ein Status quo noch irgendwie erhalten werden kann, oder dass wir gar mit Wehmut auf vergangene Zeiten zurückblicken", sagte Burger weiter. Der Versuch einer Abschottung oder der Gedanke an eine kleine Herde werde der Kirche nicht helfen. Vielmehr gelte es, "eine Atmosphäre, ein Umfeld zu schaffen, was Glauben ermöglicht und was den Glauben fördert; Erfahrungsräume zu schaffen, in denen die Verkündigung des Wortes und das reale Handeln zusammengehen".
Die deutschen Bischöfe tagen seit Montag und noch bis Donnerstag in Fulda. Unter anderem geht es um die Vorbereitung der in einer Woche beginnenden Weltsynode in Rom. Am Dienstagmittag (ab 13 Uhr im Livestream auf katholisch.de) wollen die fünf deutschen Synodenteilnehmer und Bischöfe Georg Bätzing (Limburg, DBK-Vorsitzender), Felix Genn (Münster), Bertram Meier (Augsburg), Stefan Oster (Passau) und Franz-Josef Overbeck (Essen) einen Überblick zu den Erwartungen und Chancen bei den kommenden Beratungen im Vatikan geben. (tmg)