Land will staatliche Anerkennung des Vollstudiengangs auslaufen lassen

Trotz Streit mit NRW: Neue Studenten an Kölner Theologie-Hochschule

Veröffentlicht am 10.10.2024 um 16:32 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Geht es nach dem Land NRW, soll der Magisterstudiengang an der Kölner Hochschule für Katholische Theologie nur noch bis 2026 anerkannt werden. Dennoch gibt es in diesem Wintersemester Neueinschreibungen. Das Erzbistum betont die Bildungsfreiheit.

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An der umstrittenen Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) haben im laufenden Wintersemester 27 Studierende mit dem Magisterstudiengang Katholische Theologie begonnen, obwohl die nordrhein-westfälische Landesregierung in zwei Jahren diesen Ausbildungsweg staatlich nicht mehr anerkennen will. Auf die Frage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), ob die neuen Master-Studierenden über die auslaufende staatliche Anerkennung ab dem Wintersemester 2026/27 Informationen bekommen hätten und welche Perspektiven ihnen eröffnet worden seien, antwortete die Hochschule am Donnerstag: "Alle Studierende erhalten mit Immatrikulation alle wichtigen Informationen zu ihrem Studium. Darin inkludiert ist auch die Gruppe der Studierenden im Magisterstudiengang."

Über ihr Studienangebot liegt die KHKT im Streit mit der nordrhein-westfälischen Landesregierung. Auf Initiative von Kardinal Rainer Maria Woelki hatte das Erzbistum Köln 2020 die frühere Ordenshochschule der Steyler Missionare übernommen, um dort im Masterstudiengang Theologie auch angehende Priester auszubilden. Das Wissenschaftsministerium pocht unter Berufung auf einen Vertrag zwischen Staat und Kirche darauf, dass die Universität Bonn alleiniger Standort für die Kölner Priesterausbildung sei.

Ein Studiengang an der Hochschule, der zur Vorbereitung auf das Priesteramt diene, werde nur bis Ende des Sommersemesters 2026 staatlich anerkannt, hatte ein Ministeriumssprecher Anfang September auf Nachfrage gesagt. Diese Übergangsfrist für den Masterstudiengang sei der Hochschule eingeräumt worden, damit früher an der Ordenshochschule eingeschriebene angehende Geistliche ihre Ausbildung an der KHKT beenden können. Die Hochschule sei aufgefordert worden, den neu Eingeschriebenen für den Masterstudiengang Theologie nahezulegen, zum Wintersemester 2026/27 an die Uni Bonn zu wechseln.

Erzbistum: Bildungsfreiheit wird gefördert

Der Sprecher reagierte auf einen Bericht, wonach zwei Priesteramtskandidaten des Erzbistums ihr Studium an der KHKT aufnehmen wollen. Dazu erklärte das Erzbistum Köln, alle Studierenden in Deutschland könnten zwischen einem breiten Angebot staatlicher und privater Hochschulen wählen: "Diese Bildungsfreiheit wird für die Priesteramtskandidaten im Erzbistum Köln explizit gefördert." Kritiker werfen Woelki vor, mit der KHKT ein konservatives Gegengewicht zur Bonner Fakultät schaffen zu wollen.

An der KHKT haben sich in diesem Wintersemester nach eigenen Angaben insgesamt 34 Frauen und Männer für das Studium der Theologie eingeschrieben, darunter 27 Magister-Studierende. Dies stelle im Vergleich zum Vorjahr nochmals eine deutliche Steigerung dar. (KNA)