Nach Einlieferung in die Klinik Ende September

Emeritierter Salzburger Weihbischof Laun hat Krankenhaus verlassen

Veröffentlicht am 16.10.2024 um 10:17 Uhr – Lesedauer: 

Salzburg ‐ Vor drei Wochen war der emeritierte Salzburger Weihbischof Andreas Laun in kritischem Gesundheitszustand in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Nun konnte der 82-Jährige die Klinik jedoch wieder verlassen und in eine Seniorenresidenz übersiedeln.

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Der emeritierte Salzburger Weihbischof Andreas Laun befindet sich nach seiner jüngsten Erkrankung offenbar auf dem Weg der Besserung. Der 82-Jährige habe das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Salzburg am Mittwoch nach gut drei Wochen wieder verlassen können, teilte das Erzbistum Salzburg mit. Sein Zustand sei stabil. "Laun ist in die Seniorenresidenz Schloss Kahlsperg in Oberalm bei Hallein übersiedelt. Erzbischof Franz Lackner ist mit ihm in Kontakt und bittet um das Gebet für den Geistlichen", erklärte die Erzdiözese weiter.

Laun war Ende September in das Krankenhaus eingeliefert worden. Das Erzbistum hatte seinen Gesundheitszustand damals als "kritisch, aber stabil" bezeichnet und zum Gebet für den Geistlichen aufgerufen. Laun war von 1995 bis zu seinem altersbedingten Amtsverzicht im Oktober 2017 Weihbischof in Salzburg.

Konservativer Gegner von Papst Franziskus

Laun wurde am 13. Oktober 1942 in Wien geboren. 1962 trat er in das Noviziat der Oblaten des Heiligen Franz von Sales (OSFS) in Eichstätt ein und legte 1966 die ewigen Gelübde ab. Ein Jahr später wurde er in Eichstätt zum Priester geweiht. Nach Jahren als Erzieher, Kaplan und Religionslehrer beendete Laun 1973 im schweizerischen Fribourg sein Doktoratsstudium; 1981 habilitierte er sich an der Universität Wien in Moraltheologie und lehrte das Fach später als Professor an der Hochschule Heiligenkreuz und an der Hochschule der Salesianer Don Boscos in Benediktbeuern. 1995 wurde er von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) zum Weihbischof von Salzburg ernannt und vom damaligen Erzbischof Georg Eder zum Bischof geweiht.

Laun gilt als prominenter konservativer Gegner von Papst Franziskus und löste mit skandalösen Aussagen wiederholt Kontroversen aus. Unter anderem sorgte er 2017 mit einem Text für Empörung, in dem er die "Gender-Ideologie" als Irrlehre bezeichnete, hinter der die "Lüge des Teufels" stehe. 2018 sprach er sich in einem weiteren Beitrag gegen die Anregung einiger deutscher Bischöfe aus, über Segnungsfeiern für homosexuelle Paare nachzudenken. Wörtlich schrieb er unter anderem: "Den Segen Gottes kann man für Sünder, aber nicht für die Sünde erbitten. Also könnte man kein Bordell einweihen, kein KZ oder Waffen segnen, die nicht ausschließlich zur Jagd oder zur legitimen Verteidigung bestimmt sind." 2020 gehörte Laun zudem zu den Unterzeichnern des Corona-Manifests des inzwischen exkommunizierten Erzbischofs Carlo Maria Viganò. (stz)