Erzbistum Los Angeles zahlt Rekordsumme an Missbrauchsbetroffene
Das Erzbistum Los Angeles zahlt eine Rekordsumme von 880 Millionen US-Dollar (rund 811 Millionen Euro) an Betroffene sexuellen Missbrauchs. Die Zahlung gehe an 1.353 Menschen, wie das Erzbistum und mehrere US-Medien am Mittwoch (Ortszeit) berichteten. Es handele sich dabei um die höchste Entschädigungszahlung, die eine einzelne Diözese bisher angekündigt hat. In einem weiteren Schritt soll geklärt werden, wie viel Geld den einzelnen Betroffenen zugesprochen werde. Das Erzbistum sei an diesem Verfahren nicht beteiligt.
Erzbischof bitte um Entschuldigung
Der Erzbischof von Los Angeles, Jose Horacio Gomez, bat im Namen der Diözese bei den Betroffenen um Entschuldigung. "Ich hoffe, dass diese Einigung ein gewisses Maß an Heilung bringt für das, was diese Männer und Frauen erlitten haben", schrieb er in einem Brief. Mehr als 300 Priester des Erzbistums werden den Berichten zufolge beschuldigt, Kinder sexuell missbraucht zu haben. Heute sei niemand von ihnen mehr im Dienst, so Gomez.
Der an der Vereinbarung beteiligte Anwalt Mike Reck sieht in ihr eine "Form von Gerechtigkeit". Vollständige Gerechtigkeit könne es jedoch nie geben. Der Leiter der Verhandlungen, Morgan Stewart, erklärte, viele Betroffene litten seit Jahrzehnten unter den Folgen des Missbrauchs. Einige von ihnen seien bereits verstorben.
Seit 2014 zahlte die Erzdiözese laut "Los Angeles Times" bereits 740 Millionen US-Dollar an Missbrauchsbetroffene, womit sich die Gesamtsumme nun auf 1,5 Milliarden US-Dollar erhöht. Einem einzelnen Betroffenen zahlte das Erzbistum Los Angeles im Jahr 2019 bereits eine Entschädigung von acht Millionen US-Dollar. (KNA)