"Wir sind unglaublich gespalten"

Donald Trump führt bei katholischen Wählern in Swing States

Veröffentlicht am 17.10.2024 um 14:15 Uhr – Lesedauer: 

Kansas City ‐ Am 5. November wählt Amerika einen neuen Präsidenten oder erstmals eine Präsidentin. Das Rennen in den sogenannten Swing States ist knapp. Eine Umfrage unter Katholiken macht Donald Trump Hoffnung.

  • Teilen:

Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump führt bei katholischen Wählern in fünf von sieben Swing States vor seiner Herausforderin Kamala Harris. Diese kann jedoch bei Schwarzen und Hispanics punkten, wie aus einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Portals "National Catholic Reporter" (NCR) hervorgeht. Zwei Drittel der katholischen Hispanics und Latinos sowie mehr als drei Viertel der schwarzen katholischen Wähler sprechen sich demnach für Harris aus.

Trump liege hingegen bei den weißen Katholiken mit 56 Prozent vorne. Da sie den größten Anteil an der Bevölkerung ausmachen, zeigt sich dieser Vorsprung auch in den Gesamtergebnissen in Arizona (51 Prozent), Georgia (51), Michigan (53), North Carolina (47) und Wisconsin (57). Nur in Nevada und Pennsylvania führt Harris demnach mit 50 und 49 Prozent.

Der Politikwissenschaftler Ryan Burge sieht in der katholischen Wählerschaft einen Spiegel der Vielfalt Amerikas. "Der durchschnittliche Katholik sieht aus wie der durchschnittliche Amerikaner", sagte er. Das zeige sich auch bei der Wahlentscheidung: "Wir sind unglaublich gespalten." Die katholische Wählerschaft habe sich im Vergleich zur Wahl 2020 kaum verändert.

Wahlverhalten gegen Positionen der Kirche

Positionen der Kirche spielen NCR zufolge eine untergeordnete Rolle: Drei Viertel der Trump-Unterstützer gaben an, ihn wegen seines strengen Anti-Migrationskurses zu wählen. Die Hälfte der Harris-Wähler nannte liberalere Abtreibungsgesetze als Grund für ihre Stimme.

Am meisten beschäftige Wähler ihre wirtschaftliche Situation (75 Prozent), gefolgt von Migration (60 Prozent) und der Gesundheitsversorgung (53 Prozent). Für 37 Prozent ist Abtreibung eines der wichtigsten Themen, die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten für jeweils 20 Prozent der Befragten. (KNA)