CELAM-Präsident fordert Blick der Kirche auf Zeichen der Zeit

Ernannter Kardinal Spengler: Synodalität in Kirche erst am Anfang

Veröffentlicht am 21.10.2024 um 13:05 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Mit dem nahen Ende der zweiten Sitzungsperiode der Weltsynode befindet sich der weltweite synodale Prozess auf der Zielgeraden. Doch der künftige Kardinal Jaime Spengler sieht die Synodalität in der Kirche erst am Anfang.

  • Teilen:

Der ernannte Kardinal und Teilnehmer der derzeit im Vatikan stattfindenden Weltsynode, Erzbischof Jaime Spengler, sieht die Bemühungen von Papst Franziskus um Synodalität in der Kirche in einem Anfangsstadium. "Ich wage zu behaupten, dass die Synode gerade erst ihre Arbeit begonnen hat", sagte Spengler auf Anfrage von katholisch.de am Montag. "Was bisher erreicht wurde, sind die ersten Schritte", so der Präsident des Lateinamerikanischen Bischofsrat CELAM sowie der brasilianischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Porto Alegre. Es werde weiterhin notwendig sein, "eine charakteristische Sensibilität zu entwickeln, um die Zeichen der Zeit zu erkennen". In der Kirche müssten unterschiedliche Antworten auf die jeweiligen Bedürfnisse der Ortskirchen möglich sein und geprüft werden.

Es sei noch zu früh, um konkrete Änderungen durch die Synode zu nennen, sagte Spengler weiter. "Es besteht jedoch ein gewisser Konsens darüber, dass etwas getan werden muss, um den vielen unterschiedlichen Realitäten gerecht zu werden, in denen die Kirche präsent ist." Die raschen gesellschaftlichen Veränderungen in aller Welt würden die Kirche dazu drängen, tragfähige Wege zur Weitergabe des Glaubens zu finden. "Wir müssen jedoch bedenken, dass die Kirche auf allen Kontinenten mit ihren Traditionen, Kulturen und Sprachen präsent ist."

Synodalität als Thema der Synode höre sich in der Theorie zwar einfach an, sei jedoch in der Praxis sehr herausfordernd, gab Spengler zu. "Es stimmt, dass wir in den ersten Tagen Schwierigkeiten hatten." Mit der Zeit hätten sich die Teilnehmer der Weltsynode jedoch immer besser vom Instrumentum laboris und seiner Methodik leiten lassen. "Ich sehe, dass wir ein gutes Arbeitstempo haben." Spengler ist einer der mehr als 350 Männer und Frauen, die an der Weltsynode zum Thema Synodalität teilnehmen. Am Sonntag endet die Kirchenversammlung mit einer Messfeier, nachdem zuvor das Abschlussdokument der Weltsynode von den Synodalen approbiert wurde. (rom)