"Professionalität, Transparenz und Einhaltung der internationalen Vorschriften"

Schönborn leitet Kardinalskommission der Vatikanbank

Veröffentlicht am 26.10.2024 um 11:46 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Kardinal Christoph Schönborn Anfang 2025 als Erzbischof von Wien in den Ruhestand geht. Es wird wohl ein Un-Ruhestand, denn am Freitag trat er ein neues Amt an.

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Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn hat die Leitung der Kardinalskommission der Vatikanbank IOR übernommen. In einer ersten Stellungnahme, die das IOR am Freitag verbreitete, sagte Schönborn, er wolle "Professionalität, Transparenz und Einhaltung der internationalen Vorschriften" bei der Vatikanbank fördern. Schönborn übernahm die Präsidentschaft des Gremiums von Kardinal Santos Abril y Castello, der dieses Amt zehn Jahre inne hatte. Zudem berief Papst Franziskus den Schweizer Kardinal Emil Paul Tscherrig in die Aufsichtskommission.

Schönborn ist seit 1995 Erzbischof von Wien. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass er Anfang 2025 in den Ruhestand gehen wird. Seit 2014 ist er Mitglied der Kardinalskommission, die über dem Aufsichtsrat der Vatikanbank steht. Das 1942 gegründete "Institut für die religiösen Werke" (IOR) verwaltet die Finanzen seiner Kunden, die überwiegend aus kirchlichen Institutionen, Ordensgemeinschaften und am Vatikan akkreditierten Diplomaten bestehen. Es gehört nicht zur vatikanischen Kurie. Seine Erträge stellt es dem Papst zur Verfügung.

Anders als die meisten Banken vergibt das IOR keine Kredite. In der Vergangenheit geriet das Institut durch Geldwäscheverdacht in Kritik. Seit 2010 gab es mehrere Reformschritte, die mehr Transparenz schaffen sollten. (KNA)