Wegen Restaurierung: "Cathedra Petri" im Petersdom ausgestellt
Die sogenannte "Cathedra Petri", der Legende nach der Sitz des Apostels Petrus persönlich, wird vorübergehend im Petersdom gezeigt. Während der Abschlussmesse der Weltsynode am Sonntag mit Papst Franziskus wird der hölzerne Stuhl vor dem Baldachin über dem Hauptaltar platziert. Dort kann er bis 8. Dezember besichtigt werden, wie der Vatikan am Freitag mitteilte. Zugleich wird es das erste Mal sein, dass der barocke Bronze-Baldachin von Gian Lorenzo Bernini (1598-1680) nach seiner achtmonatigen Restaurierung ohne Baugerüst zu sehen ist.
Die "Cathedra Sancti Petri Apostoli" wird seit Jahrhunderten als Thron des Apostels Petrus, des ersten Stellvertreters Christi, verehrt: Der mindestens 1.150 Jahre alte hölzerne Thron ist in die "Cathedra Petri", das monumentale "Reliquiar" aus vergoldeter Bronze von Bernini in der Hauptapsis des Petersdoms integriert, so dass er normalerweise nicht zu sehen ist. Im Zuge der Restaurierung der Bernini-Kunstwerke im Petersdom zur Vorbereitung auf das Heilige Jahr 2025 wurde er erneut aus seiner barocken Umhüllung entnommen. Der schlichte Holzstuhl ist mit zwölf Elfenbeintafeln verziert, die die Arbeiten des Herkules und sechs Sternbilder darstellen.
Erste Restaurierung seit 50 Jahren
Während die Arbeiten am Baldachin bereits vollendet sind, soll die Restaurierung der "Cathedra Petri" Anfang Dezember abgeschlossen sein. Deren Restaurierung hatte zuletzt zwischen 1969 und 1974 stattgefunden. Der Baldachin wurde erstmals seit 1758 gereinigt und aufgefrischt.
Nach wissenschaftlichen Untersuchungen war der Stuhl wahrscheinlich ein Geschenk des Frankenkönigs Karl des Kahlen an Papst Johannes VIII. im neunten Jahrhundert. Bei der Untersuchung in den 1970er Jahren wurden jedoch auch Holz-Teile aus dem 6. Jahrhundert in dem Thron entdeckt. Die Elfenbein-Tafeln datieren Forscher sogar auf das dritte bis vierte Jahrhundert. (KNA)