Intoleranz gegenüber religiösen Symbolen und Religion im Allgemeinen

Union: Ablehnung von Kreuz durch Grünen-Politiker ist respektlos

Veröffentlicht am 29.10.2024 um 16:15 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Der Grünen-Abgeordnete Maik Außendorf hat kritisiert, dass im Unionsfraktionssaal ein Kreuz hängt. Nun reagiert der religionspolitische Sprecher der Union mit deutlicher Kritik – und einer Forderung an die Grünen-Bundestagsfraktion.

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Ein Grünen-Abgeordneter lehnt einen Sitzungsraum im Bundestag auf Grund eines darin befindlichen Kreuzes ab. Der Union-Abgeordnete Thomas Rachel (CDU) wirft ihm nun Intoleranz gegenüber religiösen Symbolen und Religion im Allgemeinen vor. "Das ist respektlos", erklärte der religionspolitische Sprecher der Fraktion am Dienstag in Berlin. "Unsere christlichen Grundwerte schließen nicht aus, sie vereinen. Die Grünen-Bundestagsfraktion muss klarstellen, dass diese Intoleranz nicht stellvertretend für ihre Fraktion steht." Nun antwortet der Grünen-Abgeordnete Maik Außendorf auf der Plattform X, es tue ihm leid, wenn seine Anfrage als Angriff verstanden worden sei.

Außendorf hatte zuvor kritisiert, dass im Unionsfraktionssaal ein Kreuz hängt. Dort hatte der Wirtschaftsausschuss getagt, in dem er vertreten ist. In einem Brief an Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hatte er erklärt, der Saal entspreche nicht "den Grundsätzen parlamentsneutraler Arbeit". Das dort sichtbare Kreuz als Symbol einer bestimmten Religionsgemeinschaft widerspreche dem Grundsatz der Trennung von Staat und Kirche. Der Bundestag müsse dafür sorgen, dass die kommende Sitzung des Wirtschaftsausschusses "in einem weltanschaulich und religiös neutralen Sitzungssaal stattfinden kann".

Auf X führte Außendorf aus, seine Anfrage war weder gegen die Union noch gegen eine Religion gerichtet. Er habe lediglich nach einem religiös neutralen Raum für die Sitzungen des Wirtschaftsausschusses fragen wollen. (KNA)

29.10.24, 18 Uhr: Ergänzt um Stellungnahme des Grünen-Politikers Außendorf