Diözese Rottenburg-Stuttgart: 14 aktuelle Missbrauchs-Verdachtsfälle
Im vergangenen Jahr hat das Bistum Rottenburg-Stuttgart 14 Hinweise auf aktuelle Fälle von sexualisierter Gewalt erhalten. Unter den Beschuldigten sei ein Priester, bei den übrigen handle es sich um Laien, teilte eine Sprecherin der Diözese am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit. Der Vorwurf gegen den Priester konnte nicht bestätigt werden, bei den Laien habe sich etwa die Hälfte der Vorwürfe als begründet erwiesen. Die Mehrheit der Fälle bezieht sich nach Angaben der Sprecherin auf den Bereich der Kindertagesstätten.
Hintergrund ist der am Montag veröffentlichte Jahresbericht zur Aufarbeitung, laut dem 34 Vorwürfe seit dem 1. September 2023 bei der Diözese neu eingegangen sind. Im Bericht wurde nicht aufgeschlüsselt, auf welchen Zeitraum sich die Vorwürfe beziehen. Auf Anfrage der KNA sagte die Sprecherin der Diözese, dass 20 der Vorwürfe Fälle in der Vergangenheit beträfen. Ein Fall habe sich in den 1950er-Jahren ereignet, neun Fälle in den 1960er-Jahren, drei in den 1970er-Jahren sowie fünf in den 1980er-Jahren. In zwei Fällen sei der genaue Zeitraum noch nicht bekannt, dieser liege jedoch sicher vor dem Jahr 2000.
Alle 34 Beschuldigungen werden laut Bistum überprüft – 17 seien bereits abschließend bearbeitet: Dabei sei in neun Fällen kein schuldhaftes Verhalten und in acht "grenzverletzendes Verhalten unterhalb jeglicher Strafbarkeitsgrenze" festgestellt worden. Insgesamt sind im Bistum für den Zeitraum von 1946 bis Ende September 2024 nun 241 beschuldigte und 454 betroffene Personen bekannt. (KNA)